Schluss mit der Diskussion um einen Provisionsdeckel und dafür einen Beamtenstatus für alle Makler – Gastbeitrag eines Maklers, der Klartext redet
Dann nur nüchtern über einen Provisionsdeckel zu diskutieren, ist zu einfach und soll nur das Bild von einem gierigen Vermittler unterstreichen. So wird man das Ansehen eines Maklers nicht verbessern. Kleinlein vermittelt mit seiner Forderung das Gefühl, dass er damit die Welt retten könnte und er den Bürgern mehr Wohlstand verschafft.
Außerdem gibt es keine Beweise oder Garantien die belegen, dass ein Provisionsdeckel tatsächlich als höhere Versicherungsleistung beim Kunden ankommt. Es geht deshalb nur um die Reduzierung der Einnahmen mit unbekannten und nicht greifbaren Folgen auf der anderen Seite.
Fair wäre sicher, wenn Kleinlein auch sein Einkommen offenlegt und die Mitglieder im Bund der Versicherten zusammen mit rund 40.000 Maklern einschätzen können, ob sein Einkommen angemessen ist bzw. ob ein (Einkommens-) Deckel gefordert werden sollte und ob hier vielleicht Fehlanreize vorliegen, einen ganzen Berufszweig derart zu bekämpfen.
Unterstrichen wird die Forderung eines Provisionsdeckels dann auch noch von anderen Verbraucherschutzverbänden, die sich durch erhebliche Steuergelder unterstützen lassen und sogar von „Provisionsexzessen“ sprechen. Kassieren für ihr System unglaubliche Steuergelder und lassen sich die Beratung von einem Bürger noch zusätzlich bezahlen. Die Verbraucherzentrale Berlin z.B. berechnet für eine Versicherungsberatung je 30 Minuten 30,- €.
Wenn auch alle Makler mit Steuergeldern unterstützt werden, dann lässt sich sicher auch eine einvernehmliche Lösung für einen Provisionsdeckel finden. Jedes Beratungsgespräch eines Vermittlers müsste dann auch mit Geldern aus dem Steuertopf bezuschusst werden.
Die Diskussion um einen Provisionsdeckel muss endlich ein Ende finden, sonst wird es eine vergleichbare Geschichte werden wie die „Dobrindt-Scheuer-Maut-Nummer“, die die Steuerzahler auch wieder Millionen an Steuergeldern gekostet haben.
„Mit einem klaren ‚Nein’ beantwortete der Staatsrechtswissenschaftler und ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, in seinem vorgelegten Rechtsgutachten die Frage der verfassungsrechtlichen Legitimation für diesen Schritt. In einem weiteren Rechtsgutachten erfolgte durch Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski eine europarechtliche Betrachtung der grundsätzlichen Unzulässigkeit einer gesetzlichen Einkommensbegrenzung“, hieß es in einer Pressemitteilung des AfW.
Damit sollte doch eigentlich Klarheit bestehen. Selten passt ein Sprichwort so gut wie bei der Diskussion um einen Provisionsdeckel:
„Wasser predigen und Wein trinken“
Das Wort Fehlanreize war vor einigen Jahren bereits in der Auswahl, Unwort des Jahres zu werden. Provisionsdeckel hat in jedem Fall das Zeug, mit Abstand das Unwort des Jahres 2019 zu werden.
... und wer ist bitte der Autor?
Wer sich heute noch als Makler selbständig macht, muss sehr naiv oder Masochist sein. Ich würde es nicht mehr tun und rate jedem davon ab.
Mein Kollege spricht mir von der Seele. Aber all die gesprochenen und geschriebenen Worte in der Vergangenheit und die zukünftigen werden wenig helfen. Denn wenn es die Politik nicht umsetzt, wird es das BaFin richten. Um den GDV ist es sehr ruhig geworden, ich vermisse ein energisches Dagegenstemmen. Warum sollten sie auch etwas gegen die Kostensenkung tun, ist doch die Zinssituation auch für die Lebensversicherer verheerend (es müssen jährlich Millionen von Geldern neu angelegt werden). Egal in welcher Form, wir sollten uns auf den Provisionsdeckel einstellen. Ich tue es jedenfalls!
fast schon egal, wer es geschrieben hat, es könnte jeder von uns gewesen sein, denke ich. die Politik hat nur Bankrotterklärungen, verspricht viel, hält nichts Unschuld auch die Nachweise für Ihre Behauptungen, beispielsweise bei den Verbraucherschützern
Dank an den Autor. Das mußte mal gesagt werden. Und den Politikern darf man getrost ins Stammbuch schreiben: Wer nicht für den Schaden, den er (mit)verursacht aufkommen will, sollte gern seinen (vor)zeitigen Abschied einreichen.