Kommt jetzt der K.O.der Lebensversicherer? BaFin …

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Kommt jetzt der K.O.der Lebensversicherer? BaFin stellt 34 Lebensversicherer wegen finanzieller Schwierigkeiten unter intensivere Aufsicht!

31.07.2018


Effektivkosten:
Nach diesem Bericht liegen die Effektivkosten (s. 16) in den Tarifen vor LVRG1 im Bereich von 1,05 % (Laufzeit 40 Jahre) bis 2,05 % (Laufzeit 12 Jahre). In der aktuellen Tarifgeneration liegen die Effektivkosten im Korridor von 0,99 % bis 1,71 %. Wenn dies richtig berechnet ist, kommt dies einer RiY (Reduction in Yield) gleich. D. h. die Rendite des Vertrages wird um 1,05-2,05 % in den alten und 0,99-1,71 % in den neuen Verträgen gemindert. Das bedeutet, dass die Kapitalanlagen eines Vertrages, der im Durchschnitt 3,0 % Zinsgutschrift erfährt, tatsächlich 3,99 oder 4,71 % erwirtschaften und das wiederum bedeutet, dass zwischen 24,8 und 36,0 % der Erträge abgeschöpft werden, bevor sie beim Kunden angelangen!

V. a. gemessen am Höchstrechnungszins 2015 von 1,25 % bzw. ab 2017 von 0,9 % ist das vielleicht ein zu ordentliches Stück vom Kuchen. Stellt man diese Renditeminderung von 0,99- 1,71 % (je nach Versicherer und Tarif) dem aktuell tatsächlichen durchschnittlichen Garantiezins von 0,64 bzw. 0,72 % gegenüber, beginnt der einfache Kunde an der Seriosität des Produktes zu zweifeln.

Das Bedauerliche ist, dass o. g. „nur die halbe Wahrheit“ abbildet, also nicht richtig berechnet ist, denn das BMF weist auf folgendes hin: „…Die Lebensversicherer geben die Effektivkosten an. Allerdings verfahren sie bei der Bestimmung der Effektivkosten gegenwärtig noch uneinheitlich; beispielsweise werden nachgelagerte renditemindernde Effekte wie z. B. der Gewinnanteil des Anbieters teilweise ausgeblendet…“

Somit dürften die wahren Kosten deutlich höher liegen. Denn für unwesentliche Veränderungen gäbe es wohl keinen Anlass diese nicht einzubeziehen.

Abschluss- und Vertriebskosten:
Eine beabsichtigte Folge des LVRG ist die Reduzierung der ausgeschütteten Provisionen. Interessant ist dabei (s. 17), dass Makler und Mehrfachvermittler bei den einhergehenden Kürzungen stärker beschnitten wurden (-7,21 %) als Ausschließlichkeitsvertreter (-2,89 %), obwohl Kostenrechnungen zeigen, dass die Ausschließlichkeitsorganisationen die teureren Vertriebswege darstellen, weil diese Vermittler über einen großen Apparat an Spezialisten und Vertriebsunterstützung verfügen, die die Versicherer teuer bezahlen.

Intensivierte Aufsicht im Evaluierungszeitraum:
Dieser Abschnitt (S. 19) ist ein Alarmsignal! 34 von 84 deutschen Lebensversicherern sind „…Unternehmen, bei denen sich aus der jährlichen Prognoserechnung ergibt, dass sie mittel- bis langfristig finanzielle Schwierigkeiten haben könnten…“! Das sind über 40 %! Sie müssen halbjährliche Sachstandsberichte vom Unternehmen selbst, vom Abschlussprüfer und vom Aufsichtsrat, beim BaFin abliefern.

 

 

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