Das CHARTA-Qualitätsbarometer gehört zu den bekanntesten und profiliertesten Studien seiner Art.
CHARTA:
Die Krankenversicherung, insbesondere die Vollversicherung erlebt derzeit ja nicht gerade ihre besten Zeiten. Wie sehen Sie die Zukunft des Geschäftszweigs und wie gestalten wir dieses Segment künftig wieder attraktiver?
Klaus Tisson:
Die sogenannten „Billigtarife“ und die hohen Beitragsanpassungen haben den Ruf der PKV-Branche geschadet. Zudem wurde durch die Unisex-Tarife und die Absenkung des Rechnungszinses der Preisvorteil zur GKV geschmälert. Wir blicken weiterhin in diesem Segment positiv in die Zukunft, konnten wir doch in den letzten Jahren vollversicherte Personen hinzugewinnen und das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen.
Frank Kettnaker:
Um die Krankenvollversicherung auch in Zukunft zu erhalten, müssen wir über den reinen kalkulierten Versicherungsschutz nachdenken und den Kunden in dabei unterstützen, seine Gesundheit zu fördern und zu erhalten. Wir haben im Bereich der Unterstützung chronisch oder schwer kranken Kunden mit der Barmenia Krankenversicherung, der Gothaer Krankenversicherung und der SIGNAK IDUNA das neue Gemeinschaftsunternehmen LM+ Leistungsmanagement GmbH gegründet, um den Service für versicherte Kunden zu verbessern und Versorgungsqualität zu erhöhen. Kosteneinsparungen kommen den Versicherten in Form von günstigeren PKV-Beiträgen zugute. Versicherte mit psychischen Erkrankungen sollen künftig besser unterstützt werden.
Werner Gremmelmaier:
Wir haben kaum Kunden verloren, spüren aber, dass das Interesse am Markt wieder zunimmt. In Zukunft setzen wir weiterhin auf Qualität. Wir werden uns nicht verleiten lassen, Versicherungsschutz anzubieten, der unterhalb der gesetzlichen Kassen liegt. Wir werden natürlich die Beitrags- und Prämiensicherheit im Alter regeln. Hierbei legen wir großen Wert auf die mittelständischen und qualitativ gut arbeitenden Makler. Diese werden wir bürotechnisch ganz anders unterstützen müssen als in der heutigen Zeit.