Wie sieht die Finanzberatung im Jahr 2025 aus?
Transparenz lässt weiter auf sich warten
Fintechs können zu Transparenztreibern in der Branche werden, ebenso wie Berater, die ihre Vergütung offenlegen, so die siebte These. Ansonsten scheitert vollständige Transparenz am fehlenden Wirtschaftswissen der großen Masse der Verbraucher ebenso wie am fehlenden Druck durch die Aufsicht. Das Gewinnstreben der Gesellschaften wird dafür sorgen, stets Hintertüren zur Vermeidung vollständiger Transparenz offen zu halten. Druck kommt vor allem vonseiten des Gesetzgebers, wird in einer achten These vermutet. Nach einer Phase verminderter Regulierung mit Fehlentwicklungen in der Beratung zieht der Gesetzgeber die Daumenschrauben wieder an. Um wirkliche Veränderungen herbeizuführen, rät man der Branche zu mehr Kooperation in den Gesetzgebungsverfahren. Produktseitig sagt man der klassischen Lebensversicherung Lebewohl, sie sei kaum noch vermittelbar und habe ihre ureigene Identität verloren. Mit der Zunahme kapitalmarktnaher Vorsorgeprodukte geht das Risiko vom Versicherer auf den Kunden über, sagt die neunte These. Schließlich sagt man abschließend sowohl dem Produktangebot als auch der Zahl der Anbieter einen Schrumpfungsprozess voraus. Anbieter werden sich auf bestimmte Segmente konzentrieren und aus anderen aussteigen müssen. Die Zeit wenig sinnvoller Produkte sei damit vorbei. Ihre Backoffices werden die Versicherer zunehmend in unternehmensübergreifende Servicegesellschaften auslagern.
10 VSAV-Thesen zur Finanzberatung im Jahr 2025
Elke Pohl