Wie sieht die Finanzberatung im Jahr 2025 aus?
15 Stunden Weiterbildung werden nicht ausreichen
Die vierte These hängt damit unmittelbar zusammen: Ohne stetige Weiterbildung geht nichts mehr. Das bezieht sich zum einen auf eine ausreichende IT-Qualifikation, um die standardisierten Prozesse im Retailbereich gut abwickeln zu können. Dagegen wird die Vor-Ort-Beratung für den gehobenen Mittelstand an Bedeutung gewinnen, wofür ebenfalls Spezialwissen vonnöten ist. Mit der staatlichen Vorgabe von 15 Stunden pro Jahr wird man nicht auskommen. Damit Spezialisten alle Kundenwünsche abdecken können, so lautet die fünfte These, müssen sie sich in Netzwerken organisieren. Wie diese aussehen, ist zweitrangig. Denkbar sind webbasierte Kooperationen ebenso wie Bürogemeinschaften unterschiedlicher Spezialisten. Auch größere Vereine wie die VSAV bieten Plattformen zum Netzwerken. Schließlich rechnet man in einer sechsten These nicht mit einer wesentlichen Zunahme der Honorarberatung. Wenn, dann werden sich vorwiegend Wohlhabende diese Dienstleistung gönnen. Makler können ihr Geschäft mit Beratung und Vermittlung gegen Honorar aufwerten, Mischmodelle werden sich durchsetzen. Man rechnet damit, dass es noch lange Provisionsvertrieb geben wird, schon weil die Lobby der Banken und Versicherer sich dafür stark macht.