AfW Hauptstadtgipfel 2025 - Altersvorsorge-Reformpaket gilt ab 2026, Riester- und Frühstart-Rente brauchen mehr Zeit!
CDU: Mehr Flexibilität bei Riester, komplexe Fragen bei Frühstart-Rente
Auch Carsten Brodesser, CDU-Mitglied im Finanzausschuss, bedauerte, dass der Ampel-Referentenentwurf inklusive des Generationenkapitals nicht mehr verabschiedet werden konnte, die Union hätte die Vorschläge nahezu vollständig unterstützt. Er begrüßte die Frühstart-Rente. "Sie bietet u.a. die Chance, Finanzbildung in Schulen zu etablieren, idealerweise mit einer begleitenden App, die spielerisch Finanzwissen vermittelt", so Brodesser. Die Koordination mit den Kultusministerien sei dabei allerdings notwendig. Besonders wichtig: "Die Frühstart-Rente darf kein Monolith werden, der bei Erreichen der Volljährigkeit nicht mehr gefördert wird und in Vergessenheit gerät. Die Reform der Riester-Rente muss gleichzeitig angepackt werden. Dass sie im Reformpaket für September nicht enthalten ist, ist unklug", so Brodesser.
Der CDU-Finanzexperte beklagte, dass in dieser Frage faktisch seit 2017 nichts passiert sei, obwohl die Notwendigkeit zur Reform bereits damals erkannt wurde und nannte die Mängel beim Namen: Die Beitragsgarantie werde als schädlich, das Zulagensystem als hochbürokratisch und nicht zum Wohle des Sparers empfunden. Brodesser plädierte daher für ein breiteres und proportionales Zulagensystem ("Jeder Euro gibt X Cent Zulage"). Außerdem sprach sich der Fachpolitiker für eine Vereinfachung der Geschäftsprozesse und mehr Flexibilität bei der Auszahlung aus. Ein möglicher Verzicht auf die Verrentungspflicht ermögliche Teilzahlungen und könne Produkte attraktiver machen.
Um die Frühstart-Rente nahtlos in die private Altersvorsorge zu integrieren, sollte der Kreis der Riester-Berechtigten auf alle Steuerpflichtigen ausgeweitet werden. Brodesser wies zudem auf zahlreiche komplexe Fragestellungen hin. So erfordere der Nachweis des Wohnsitzes in Deutschland sowie über den Schulbesuch der Begünstigten eine Abstimmung mit den Bundesländern. Die Möglichkeit zusätzlicher Beiträge von Eltern oder Verwandten und deren steuerliche Behandlung seien komplex und tangierten womöglich weitere Steuerfragen. Und: "Eine Kostendeckelung für die Frühstart-Rente könnte auch die Riester-Förderung betreffen und zu Provisionsdeckelungen führen, die Vertrieb und Beratung gefährden", warnte Brodesser.