Makler wollen sich stärker digitalisieren und suchen Unterstützung
Digitalisierungsgrad in Maklerbüros oft noch gering – Digitalisierungsnotwendigkeit wird aber erkannt
Aktuell schätzt nur jeder dritte Makler den Digitalisierungsgrad des eigenen Maklerbüros als hoch ein. In den großen Maklerbüros ist dies immerhin knapp jeder Zweite. Zugleich sieht der Großteil der Makler aber die Notwendigkeit, deutlich digitaler aufgestellt zu sein, um auch zukünftig erfolgreich im Vermittlermarkt zu agieren. Die Hälfte der Makler möchte ihren Digitalisierungsgrad daher in den kommenden Jahren deutlich steigern.
„Versicherer und auch Maklerpools haben durch Serviceangebote zur Digitalisierung des Maklervertriebs im Wettbewerb die Chance, sich zu differenzieren und ihre Positionierung unter den präferierten Anbietern zu stärken“, sagt Sonja Kränz, Studienleiterin bei HEUTE UND MORGEN. „Digitale Lösungen sollten dabei aber kein Selbstzweck sein, sondern den Maklern echte Mehrwerte im Alltagsgeschäft bieten.“
Direktanbindung vs. Maklerpool
Insgesamt hat die Anzahl an Direktanbindungen der Maklerbüros an Versicherungsgesellschaften in den vergangenen Jahren zugenommen: 78 Prozent der befragten Versicherungsmakler haben aktuell eine Direktanbindung an mindestens einen Versicherer (Durchschnitt: 12 Direktanbindungen). In 37 Prozent der
Maklerbüros ist die Zahl der Direktanbindungen in den letzten Jahren angestiegen, insbesondere bei den großen Maklern und in mittelgroßen Maklerbüros. Hauptgrund dafür ist die direkte Kommunikationsmöglichkeit mit dem Versicherer und das schnelle Lösen von Problemen. Aber auch in puncto Services bei Annahmepolitik, Schadenabwicklung und Antragsprozess sehen die Makler Vorteile der Direktanbindung an die Versicherer. Lediglich in 11 Prozent der Fälle haben sich die Anbindungsquoten rückläufig entwickelt. Top 3 der Versicherer mit den meisten Direktanbindungen im Maklergeschäft sind aktuell VHV, AXA und Alte Leipziger. Die Spannweite der Direktanbindungsquoten pro Gesellschaft liegt im Gesamtmarkt zwischen 42 und 13 Prozent der Makler. Nur jedes fünfte Maklerbüro (22 %) arbeitet aktuell völlig ohne Direktanbindungen. Mit Blick auf die Courtageeinnahmen werden aktuell im Schnitt jeweils 50 Prozent über Direktanbindungen bei
Versicherungsgesellschaften und über Maklerpools realisiert, auch hier mit deutlichen Unterschieden zwischen einzelnen Maklersegmenten.