Blockchain: Hip allein hilft nicht
Hallo Axa, das ist nicht Euer Ernst, oder?
Im Wettlauf um die erste Blockchain-Lösung in der Versicherungswirtschaft ist der Axa ein vermeintlicher Erfolg gelungen (https://www.youtube.com/watch?v=2pC04d8rXsI). Anstatt sich zu fragen, warum die eigene IT-Abteilung mit ihrem über Jahrzehnte aufgebauten Fachwissen den Konzern nicht schnell genug in die digitale Welt führt, investiert man lieber in Start-Ups, die mit Jugend und Visionen glänzen, auf fachliche Erfahrung aber leider gänzlich verzichten müssen.
Mittels Blockchain kann man sich jetzt gegen Flugausfälle absichern. Das geht übrigens vollautomatisch, weil ja die Fluggesellschaft nur melden muss, dass der Flug ausgefallen ist. Das versicherte Risiko ist also leicht festzustellen, es muss nichts weiter geprüft werden. Stellt sich eine simple Frage: Warum hat man das nicht mit einer konventionellen Datenbank und einer konventionellen Webservice-Schnittstelle gelöst. Warum hat man mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Geschwindigkeit ist das Argument. Man wirbt besonders damit, dass es über die Blockchain schneller geht. In Zeiten von Paypal kann man auch jetzt schon Geld sehr schnell an den Kunden zahlen, schneller kann es die Blockchain sicher nicht.
Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt: Man wollte unbedingt eine Lösung auf Basis einer Blockchain. Ob es Sinn hat, stand überhaupt nicht zur Debatte. So geht man dem Hype auf den Leim.
Ausblick
Wir werden uns natürlich weiter mit dem Thema Blockchain beschäftigen müssen, denn auch wir sind verunsichert. Und, wer weiß, vielleicht haben wir bei unserer Kritik etwas übersehen. Vielleicht kommt morgen schon die Innovation, die die beschriebenen Probleme löst. Eine wichtige Erkenntnis aber bleibt: Neue Technologien zu nutzen, nur weil sie hipp sind, ist kompletter Unsinn.
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