Parkschäden in Höhe von 2,1 Mrd. Euro jährlich vermeidbar
· Zwei Drittel aller Parkunfälle sind durch aktiv bremsende Park- und Rangierassistenten vermeidbar · Neuer Teststandard zur Qualitätsprüfung dieser Systeme vorgestellt · Allianz fordert von Herstellern transparente Informationen über verbaute Fahrerassistenzsysteme
Fast jeder zweite gemeldete Sachschaden in der Kfz-Versicherung ist ein Park- und Rangierunfall. Der damit verbundene Schadenaufwand ist enorm. Allein für diese Schäden zahlen die Autoversicherer in Deutschland rund 3,4 Mrd. Euro an Kunden und geschädigte Dritte aus. Zudem sind Parkunfälle für alle Beteiligten sehr ärgerlich, weil diese beispielsweise den Schadenfreiheitsrabatt belasten oder sich der Verursacher nicht ermitteln lässt.
Das sind nur zwei von vielen Gründen, warum das Thema „Parken und Rangieren“ im Zentrum des 6. Allianz Autotags am 27. September 2018 in Ismaning stand. Experten der Allianz, aus Politik und Automobilwirtschaft beschäftigten sich damit, wie man künftig Park- und Rangierschäden vermeiden und die Qualität der verbauten Einparkassistenten messen kann.
Das Einsparpotenzial ist hoch: Nach Auswertung einer GDV-Studie* aus 2017 unter Beteiligung des Allianz Zentrum für Technik (AZT) könnten in Deutschland zwei Drittel (63 Prozent) der Park- und Rangierschäden und damit ein Schadenaufwand von 2,1 Mrd. Euro vermieden werden, wenn alle Fahrzeuge mit aktiv bremsenden Einparkassistenten ausgestattet wären. „Es wäre volkswirtschaftlich vernünftig, wenn künftig aktiv bremsende Parkassistenten serienmäßig in allen Fahrzeugen verbaut würden“, empfahl Joachim Müller, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG auf dem Allianz Autotag.
Allianz entwickelt neues Testverfahren für Park-Notbremssysteme
Zur Qualitätsprüfung der Assistenten hat das Allianz Zentrum für Technik in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern einen neuen Teststandard für Park-Notbremssysteme entwickelt und diesen auf dem Allianz Autotag erstmalig in Deutschland vorgestellt. Getestet wird das automatische Bremsen bei der Annäherung an Hindernisse wie andere Fahrzeuge, Poller und Säulen. Die Systeme müssen sich bei jedem Motorstart automatisch aktivieren und durchgehend aktiv sein. Die Testszenarien sind realen Unfällen in Bezug auf Geschwindigkeit, Anfahrwege und Richtung nachempfunden.
*GDV-Studie „Automatisiertes Fahren – Auswirkungen auf den Schadenaufwand 2017; Seite 2/10