Digitalisierung in der Assekuranz: die große …

Digitalisierung in der Assekuranz: die große Enttäuschung

03.11.2017

Eine aktuelle Studie zeigt: 93 Prozent der Versicherer aus der DACH-Region investieren in die Digitalisierung, aber verbuchen damit kaum Erfolge – sechs von sieben Digitalisierungsinitiativen scheitern

Das Potenzial, das die Digitalisierung mit sich bringt wird von der Versicherungsbranche durchaus erkannt. Entsprechend viel wird investiert – noch stärker als in anderen Branchen. Doch die Erfolgsbilanz ist ernüchternd: Knapp 80 Prozent der Versicherungshäuser aus der DACH-Region konnten mit ihren Digitalisierungsinitiativen keinen messbaren Einfluss auf ihren Umsatz verbuchen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Global Pricing and Sales Study 2017*, einer branchenübergreifenden Studie der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners.

Von der Digitalisierung versprechen sich die Versicherer marktseitig vor allem einen deutlich effizienteren Verkaufsprozess. Doch die Erwartungen werden aktuell nicht erfüllt. „Es wird viel investiert, allerdings noch nicht zielführend. Besser geplante und umgesetzte Digitalisierungsinitiativen sind dringend notwendig, um das Potenzial auszuschöpfen", erklärt Dr. Dirk Schmidt-Gallas, Senior Partner und Global Head of Insurance bei Simon-Kucher.

Zwar geben 87 Prozent der befragten Versicherungshäuser an, einen Fahrplan – eine "Digitalisierungs-Roadmap" – zu haben, doch die Erfolge bleiben aus. „Das liegt daran, dass nach wie vor große Unsicherheit darüber herrscht, welche Maßnahmen wirklich notwendig und vielversprechend sind. Hinzukommt, dass die aktuellen Initiativen schlecht durchdacht sind und oft nicht gut umgesetzt werden", so Schmidt-Gallas. Bei der Frage nach den stärksten Treibern für zukünftiges Wachstum liegen drei durch die Digitalisierung bedingte Maßnahmen vorne: die Verbesserung der Customer Journey, die Neu- oder Umgestaltung von Geschäftsmodellen und die Digitalisierung von Verkaufsprozessen. Dennoch nannte sie im Schnitt nur jedes zweite der Versicherungshäuser. „Die große Varianz in den Antworten zeigt: die Unsicherheit in der Assekuranz ist groß: Es fehlt der Kompass."

Mit der Digitalisierung ist oft eine Veränderung des Geschäftsmodells verbunden: Kundenorientierung statt Produktorientierung, ein stärkerer Fokus auf den Verkauf von Lösungen, Reduktion der time-to-market. „Es ist daher essentiell, auch das Umsatzmodell entsprechend anzupassen", sagt Frank Gehrig, Director bei Simon-Kucher. Insbesondere das setzt die Versicherungshäuser vor große Herausforderungen. So gibt knapp 60 Prozent der Befragten den Preisdruck in der Branche als den größten Hinderungsgrund für zukünftiges Umsatzwachstum an. „Als Hauptreiber für den zunehmenden Preisdruck werden Niedrigpreiswettbewerb, Preistransparenz und Verhandlungsmacht der Kunden genannt. Diese werden alle durch die Effekte der Digitalisierung zusätzlich verstärkt. Das Resultat? Schlechte Preisdurchsetzung."

 

 

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