Pneus und Plattfüße - Reifenpannen passieren immer wieder
Ein Alptraum für jeden Autofahrer: Hohe Geschwindigkeit auf der Autobahn, plötzlich ein lauter Knall und unkontrolliert bricht das Fahrzeug aus. Ein Reifen ist geplatzt! - In der Regel verlaufen Reifenpannen jedoch glimpflicher. Wichtig ist in jedem Fall die richtige Reaktion des Autofahrers. Denn sie kann in einem kritischen Moment entscheidend sein.
Statistisch gesehen ereilt Autofahrer alle 120.000 Kilometer eine Reifenpanne. Plattfüße sind im deutschen Straßenverkehr damit relativ selten geworden. Viele Autohersteller haben daher das Ersatzrad im Kofferraum platz- und spritsparend durch Reifendichtmittel und Kompressor ersetzt. Trotzdem: Jeder Autofahrer sollte immer auf eine Panne vorbereitet sein. Mental und materiell.
Nägel und Nachlässigkeit - Ursachen für Reifenpannen
Nägel, Schrauben oder andere spitze Gegenstände können die Reifendecke durchdringen und so einen Schaden verursachen. Das heißt jedoch nicht, dass der Pneu sofort platzen muss. Häufig bleiben die Fremdkörper in der Decke stecken und der Reifen bleibt trotzdem dicht oder verliert die Luft ganz allmählich. Aber auch wenn der beschädigte Reifen seine Luft noch hält, sollte er schnellstmöglich repariert werden. Denn im anderen Fall kann Feuchtigkeit eindringen und den Reifen von innen beschädigen.
Auch Bordsteinkanten können für Schäden sorgen, die sich nur schleichend bemerkbar machen. Torsten Sauer, Leiter Produktmanagement Kfz der HDI Versicherung rät daher: "Bordsteine sollten nur in möglichst rechtem Winkel überfahren werden. Und man sollte vermeiden, den Reifen am Bordstein zu quetschen." Denn wer unvorsichtig über die Kante fährt, riskiert innere Schäden im Reifen. Diese verschlimmern sich nach und nach und die Panne ist nur noch eine Frage der Zeit. Kommt der Reifen allzu unsanft in Kontakt mit dem Bordstein, kann sich ein Platten aber auch ganz schnell realisieren.
Eine andere Hauptursache für Reifenpannen ist Nachlässigkeit. Wer mit zu niedrigem Luftdruck durch die Gegend fährt, sorgt nicht nur für höheren Spritverbrauch sondern auch für eine erhöhte Walkarbeit des Reifens. Dadurch kann dieser überhitzen und platzen. Und schließlich sorgt die Überalterung von Reifen häufig für Pannen. Denn auch wenn ein Auto nur selten bewegt wird, altert die Gummimischung. Feine Risse und ein zunehmend sprödes Material sind die Folge und erhöhen die Pannengefahr.
Reifenplatzer - Was tun, wenn es knallt?
Dass ein Reifen plötzlich und völlig unerwartet seinen Dienst aufgibt, ist vergleichsweise selten. Oft kündigt sich eine Panne vorher an. Zum Beispiel zieht der Wagen bei der Fahrt nach einer Seite. In diesem Fall kann es sein, dass ein Reifen Luft verliert. Oder durch einen Fremdkörper im Reifen entstehen ungewohnte Fahrgeräusche. Der Fahrer sollte in diesen Fällen so schnell wie möglich anhalten und die Reifen kontrollieren.
Selbst bei einem plötzlichen Platzer bleibt ein Fahrzeug aber meist halbwegs lenkbar. Die größte Gefahr geht in einer solchen Situation oft vom Fahrer aus: Verreißt dieser vor Schreck das Lenkrad, kann er einen Unfall verursachen. HDI Kfz-Leiter Sauer empfiehlt daher dringend: "Bei einem plötzlichen Reifenplatzer unbedingt die Nerven behalten, möglichst nicht oder nur sehr vorsichtig bremsen, bei Bedarf sanft gegenlenken und langsam auf dem Standstreifen oder am Fahrbahnrand ausrollen."