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Studie: „Run-off 2016: Status quo und zukünftige Bedeutung von Run-off im deutschsprachigen Nichtleben-Versicherungsmarkt“

15.04.2016

Prof. Dr. Martin Eling © redRobin

Prof. Dr. Martin Eling

Mehr Run-off und mehr aktives Run-off-Management

Der Anteil der Unternehmen, die Run-off in ihren Beständen halten, wächst. 52,9 % aller teilnehmenden Versicherungsunternehmen gaben an, über eingestelltes Geschäft zu verfügen. 2012 waren es noch 41,7 %. Unter den Rückversicherern ist der Anteil mit Run-off noch höher, dort sind es 71,4 % gegenüber 60,7 % 2012. „Obwohl die Thematik bei Rückversicherern noch ausgeprägter ist als bei Erstversicherern, beobachten wir ein zunehmendes Interesse auch seitens national agierender Erstversicherer und bei kleineren Versicherern“, sagt Prof. Dr. Martin Eling, Autor der Studie und Direktor am I.VW an der Universität St. Gallen.

„Unsere Studie analysiert auch den Umgang der Unternehmen mit inaktiven Beständen. Portfolioübertragungen und Rückabwicklung haben sich dabei als die gängigsten Instrumente für die aktive Reduzierung von Run-off erwiesen. Aber wir stellen Unterschiede zwischen den Gesellschaftsarten und den Ländern fest“, so Eling. „Zurzeit reduzieren besonders Schweizer und Luxemburger Versicherer Run-off-Bestände aktiv. Die Studie zeigt aber auch, dass deutsche Versicherer im Management von Run-off aufholen.“ Mit Blick auf die Gesellschaftsformen sind die Aktiengesellschaften besonders aktiv. Für die Zukunft prognostizieren die Studienteilnehmer eine weitere Zunahme der Run-off-Aktivitäten.

Motivation für Externalisierungen

Der Hauptgrund für die aktive Reduzierung von Run-off ist die Unsicherheit in der künftigen Schadenentwicklung. Wichtige Anreize für die Übertragung von Run-off an externe Dienstleister sind außerdem die Freisetzung von Kapital und die Reduktion administrativer Kosten.

Arndt Gossmann, Vorsitzender des Vorstands von Run-off-Versicherer DARAG, bestätigt das stetig wachsende Interesse am effizienten Umgang mit Altbeständen: „Die Geschwindigkeit und die Dynamik des Marktwachstums haben unsere Erwartungen übertroffen. Die vermehrten Run-off-Aktivitäten haben ihren Ursprung in der wirtschaftlichen und strategischen Notwendigkeit zur Konsolidierung und in den strengeren Regulierungen. Das macht Solvency II zu einem wichtigen Treiber für Run-off. Wir erwarten, dass die Summe aller Run-off-Deals 2016 den Rekordwert von 4 Milliarden Euro erreicht.“

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