Fakten statt Vorurteile: BU-Leistungsstudie von Franke und Bornberg
Fazit
Die Regulierungspraxis der untersuchten Versicherer zeigt, über den Gesamtbestand gesehen, auch für das Jahr 2014 keine besonderen Auffälligkeiten. Der Anteil von Rücktritten und Anfechtungen sinkt weiter, bleibt jedoch immer noch auf hohem Niveau. Die durchschnittliche Regulierungsdauer nimmt bei fast allen Gesellschaften zu, trotz vielfältiger Projekte zur Optimierung der Arbeitsprozesse. Naheliegend ist, die Ursache vor allem im Anstieg psychischer Erkrankungen zu suchen. Es gab keine beobachtbaren Unregelmäßigkeiten bei der Auswahl von Gutachtern. Vorwürfe, Leistungen systematisch zu verzögern oder ein strategisches Ablehnungsmanagement zu praktizieren, werden durch Fakten nicht bestätigt.
Michael Franke rät der Assekuranz, Prüfprozesse, Bearbeitungszeiten und Ergebnisse der Leistungsprüfung deutlich transparenter aufzubereiten. „Nur so haben Versicherer eine Chance, unrealistischen Erwartungen und Spekulationen entgegenzuwirken. Damit könnten sie auch jenen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, die private Vorsorgelösungen pauschal als zu teuer diskreditieren und der Assekuranz Leistungsverweigerung attestieren wollen. Die Absicherung der Arbeitskraft ist schließlich zu wichtig, um sie zum Spielball unterschiedlicher Interessengruppen zu machen.“
Detailinformationen und Grafiken zur aktuellen BU-Leistungsstudie stellt Franke und Bornberg in Kürze im Unternehmensblog unter www.franke-bornberg.de/blog zur Verfügung.
Untersuchungssteckbrief
Die Daten (Stand 2014) für die BU-Leistungsstudie von Franke und Bornberg wurden im November und Dezember 2015 erhoben. An der Untersuchung haben sich, wie in den Vorjahren, insgesamt sieben Versicherer beteiligt. Das sind AachenMünchener, ERGO, HDI, Nürnberger, Stuttgarter, Swiss Life sowie Zurich Deutscher Herold. Diese Versicherer repräsentieren
- Gesamtbestand 4,7 (2013: 4,8) Mio. BU-Versicherte, davon 1,3 (2013: 1,3) Mio. BUZ zur Beitragsbefreiung einer Hauptversicherung
- BU-Leistungsbestand zum Jahresende 2014: rund 76.000 (2013: 74.000) Fälle
- Rund 22.100 BU-Leistungsfall-Neuanmeldungen 2014 (2013: 22.300)
Zur Validierung der Unternehmensangaben hat Franke und Bornberg umfangreiche Stichproben vor Ort durchgeführt. Je Versicherer wurden mindestens 100 Leistungsfälle analysiert, wobei zu 75 Prozent Ablehnungen und zu 25 Prozent Anerkenntnisse selektiert wurden. Die regelmäßige Teilnahme derselben Gesellschaften sorgt dafür, dass neben der aktuellen Bestandsaufnahme auch die Entwicklungen seit 2008 analysiert und dargestellt werden können. Personenbezogene Daten wurden nicht erfasst. Diese Studie geht vor allem dem Vorwurf systematisch negativer Praktiken nach, kann aber keine Einzelfallbetrachtung für jeden Leistungsfall leisten.
Pressekontakt:
Janine Sachs
Telefon: +49 (0) 511 357717 54
E-Mail: janine.sachs@fb-research.de
Unternehmen
Franke und Bornberg GmbH
Prinzenstr. 16
30159 Hannover
Internet: www.fb-research.de
Über Franke und Bornberg GmbH
Die Franke und Bornberg GmbH in Hannover analysiert und bewertet seit 1994 Versicherungsprodukte und Versicherer unabhängig, kritisch und praxisnah.
Der Unternehmensbereich Franke und Bornberg Research GmbH entwickelt und vermarktet Produktdatenbanken und elektronische Informations- und Beratungssysteme. Diese basieren auf von Franke und Bornberg GmbH beschafften und aufbereiteten Informationen über Versicherungsprodukte und -unternehmen.
Franke und Bornberg ist fachlich und wirtschaftlich unabhängig und beschäftigt mittlerweile über 70 Mitarbeiter. Das Unternehmen zählt zu den führenden Versicherungsanalysten im deutschsprachigen Raum.