Von 1 Euro bleiben nur 46,3 Cent
Am Montag, 15. Juli, ist der Steuerzahlergedenktag 2019 / Unser 3-Punkte-Plan für Entlastungen: Soli-Aus für alle, Arbeitslosenbeitrag senken, Tarifreform!
Der Steuerzahlergedenktag 2019 ist am Montag, den 15. Juli. Ab 21:56 Uhr arbeiten die Bürger wieder für ihr eigenes Portemonnaie. Das gesamte Einkommen, das die Steuer- und Beitragszahler vor diesem Datum erwirtschaftet haben, wurde – rein rechnerisch – an den Staat abgeführt. Damit liegt die Einkommensbelastungsquote für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer-Haushalt in diesem Jahr bei voraussichtlich 53,7 Prozent – dies ergibt sich aus aktuellen Prognosen unseres Deutschen Steuerzahlerinstituts (DSi) auf Basis repräsentativer Haushaltsumfragen des Statistischen Bundesamts. Von jedem verdienten Euro bleiben also nur 46,3 Cent zur freien Verfügung. Somit sind die Deutschen im internationalen Vergleich besonders stark belastet: In 34 von 36 OECD-Staaten werden Arbeitnehmer weniger zur Kasse gebeten als bei uns.
Unsere Berechnungen für durchschnittliche Arbeitnehmer-Haushalte umfassen zum Beispiel auch Daten für Singles und Familien. Wie sieht es hier im Einzelnen aus? Bei den deutschen Singles ist die Belastung noch gravierender: Im Durchschnitt werden sie mit 54,7 Prozent belastet – ihr Steuerzahlergedenktag fällt damit auf Freitag, den 19. Juli. Der Steuerzahlergedenktag für Mehr-Personen-Haushalte ist bereits am Sonntag, 14. Juli – hier liegt die Belastungsquote bei 53,3 Prozent. In beiden Fällen bleibt ihnen weniger als die Hälfte des Einkommens zur freien Verfügung. Deshalb ist unsere Forderung eindeutig: Mit dem Steuerzahlergedenktag appellieren wir an die Politik, die Bürger spürbar zu entlasten und nicht ständig neue Ausgaben zu beschließen. Die Einkommensbelastungsquote muss unter die 50-Prozent-Marke fallen!
Unser 3-Punkte-Plan für Entlastungen: Das fordert BdSt-Präsident Reiner Holznagel von der Bundesregierung
1. Den Solidaritätszuschlag komplett und für alle abschaffen!
„Die Politik hat den Soli immer mit dem Solidarpakt verknüpft und als vorübergehende Finanzspritze für den `Aufbau Ost´ bezeichnet. Nach mehr als einem Vierteljahrhundert sollte die Politik endlich Wort halten: Schluss mit dem Soli – komplett und für alle! Stattdessen beschließt der Koalitionsausschuss nur einen zögerlichen Teilabbau – das ist eine Blamage und trägt zur Politikverdrossenheit bei. Der Bundestag könnte das Soli-Aus ganz unbürokratisch ohne Zustimmung durch den Bundesrat beschließen. Das wäre der erste Schritt einer dringend nötigen Steuersenkung, die unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit bewahrt und für Steuergerechtigkeit sorgt.“
• Durch die Soli-Abschaffung würde die Belastungsquote um 0,7 Prozentpunkte sinken.
Hier macht es sich der Steuerzahlerbund doch sehr einfach. Es werden Steuerbelastungen und Sozialabgaben in einen Topf geworfen, obwohl die Rentenversicherung, die Kranken- und Pflegeversicherung und auch die Arbeitslosenversicherung wenig mit Staatsausgaben, sondern mit Vorsorge für uns Bürger (Rentner, Kranke, Arbeitslose) zu tun haben. Es ist einfach, Belastungen anzuprangern, ohne gleichzeitig zu sagen, dass geringere Beiträge in Sozialkassen auch auf die Sozialausgaben durchschlagen.