Zahlungsmoral überraschend weiter verbessert – aber Inkassounternehmen befürchten baldige Trendumkehr / Branche warnt vor Betrugsmasche »Fake-Inkasso« – Millionenschäden für Verbraucher
Branche alarmiert: Betrugsversuche durch »Fake-Inkasso« nehmen zu
Der Inkassoverband erhält immer mehr Beschwerden wegen gefälschter Mahnschreiben. »Wir nennen das Fake-Inkasso«, so BDIU-Präsidentin Pedd. Die gefälschten Briefe sind von echten kaum noch zu unterscheiden. Bei einem aktuellen Fall hatten Betrüger die sehr professionell wirkende Webseite einer Fake-Firma erstellt, auf der sie sogar behaupteten, die Firma sei seit 1979 Mitglied im BDIU und würde sich »der strengen Kontrolle des Verbands unterwerfen«. »Wir haben sofort Strafanzeige erstattet«, erklärt Pedd, »genauso übrigens wie viele andere Geschädigte.« Zahlungen sollten auf ein Konto im Ausland erfolgen – erkennbar an den beiden ersten Buchstaben der IBAN-Kontonummer –, und einige Empfänger der Schreiben haben diese Scheinforderungen auch bezahlt. »Alleine bei diesem Fall sind mehrere Hunderttausend gefälschte Briefe verschickt worden. Es wurden Summen von bis zu 2.000 Euro verlangt«, berichtet Pedd. »Vermutlich ist ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.«
Schon bei jedem vierten Mitgliedsunternehmen des Inkassoverbands haben sich Verbraucher wegen eines Falls von »Fake-Inkasso« gemeldet. »Die Behörden müssen handeln«, so Pedd. »Das ist organisierte Kriminalität, die Verbraucher hierzulande betrifft – und den guten Ruf der Inkassowirtschaft schädigt.«
»Die Einhaltung regelbasierten Inkassos ist für uns eine Verpflichtung und Selbstverständlichkeit. Dazu gehört auch, Forderungen für Verbraucher so transparent wie möglich darzulegen«, so Pedd weiter. Seit 2014 gelten neue Informationspflichten im Inkasso, die es Verbrauchern erleichtern, Betrugsversuche zu erkennen. Das zuständige Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) will die Einhaltung und die Wirksamkeit dieser Regeln bis Frühjahr kommenden Jahres evaluieren. »Wir bieten dazu dem BMJV ausdrücklich unsere Zusammenarbeit an«, so die BDIU-Präsidentin.
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Der BDIU wurde 1956 gegründet und ist der größte Inkassoverband Europas sowie der zweitgrößte weltweit. Er vereinigt 560 Inkassounternehmen, die rund 15.500 Mitarbeiter beschäftigen. Pro Jahr führen BDIU-Mitglieder durch ihre Rechtsdienstleistung gut 5 Milliarden Euro an offenen Forderungen der Wirtschaft wieder zurück. Die Auftraggeber der Inkassounternehmen beschäftigen rund 8 Millionen Menschen in Deutschland.