Talanx steigert Konzernergebnis deutlich auf 907 Mio. EUR
• Gebuchte Bruttoprämien bei 31,1 (31,8) Mrd. EUR, währungskursbereinigt weitgehend stabil • Kapitalanlagerendite unverändert bei 3,6 (3,6) Prozent • EBIT wächst um 5,4 Prozent auf 2,3 (2,2) Mrd. EUR • Konzernergebnis steigt um 23,6 Prozent auf 907 (734) Mio. EUR • Dividendenvorschlag von 1,35 (1,30) EUR: kontinuierliche Erhöhung seit Börsengang • Ausblick für 2017 im Februar erhöht: Konzernergebnis von rund 800 Mio. EUR erwartet
Die Talanx-Gruppe hat ihr Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2016 um 23,6 Prozent auf 907 (734) Mio. EUR gesteigert und die Gewinnprognose damit deutlich übertroffen. Die Prämieneinnahmen lagen bei 31,1 (31,8) Mrd. EUR, währungskursbereinigt blieben sie weitgehend stabil. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs um 5,4 Prozent auf 2,3 (2,2) Mrd. EUR. Alle Geschäftsbereiche lagen oberhalb ihrer jeweiligen Ergebnisziele. Zur positiven Entwicklung trugen eine unterhalb der Erwartungen und des Vorjahres gebliebene Großschadenbelastung sowie steuerliche Einmaleffekte bei. Die fortgesetzte Portfoliooptimierung in der Industrieversicherung, die Fortschritte bei der Verbesserung der Effizienz und Profitabilität im Geschäft mit deutschen Privat- und Firmenkunden sowie die konsequente Umsetzung der Internationalisierungsstrategie zeigten Erfolge, die sich ebenfalls im Geschäftsergebnis niederschlugen. Darüber hinaus trieb Talanx die Digitalisierung und Automatisierung in wichtigen Geschäftsfeldern weiter voran. Vor dem Hintergrund der insgesamt positiven Entwicklung in allen Geschäftsbereichen hat Talanx den Ausblick für das Konzernergebnis 2017 im Februar auf rund 800 Mio. EUR erhöht.
Infolge des guten Geschäftsverlaufs schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenerhöhung auf 1,35 (1,30) EUR je Aktie vor. Das entspricht einer Dividendenrendite auf den Durchschnittskurs der Talanx-Aktie im abgelaufenen Geschäftsjahr von 4,8 (2015: 4,6) Prozent und einer Fortsetzung der bisherigen, auf Kontinuität ausgerichteten Dividendenpolitik. Damit ist die Dividende seit dem Börsengang im Dezember 2012 kontinuierlich von 1,05 EUR um 30 Cent oder 29 Prozent gestiegen.
"Das sehr gute Konzernergebnis haben wir in einem für alle Geschäftsbereiche weiterhin herausfordernden Marktumfeld erzielt", sagt Herbert K. Haas, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. "Die Niedrigzinsphase hält weiter an und zu den versicherungstechnischen Marktbedingungen kommen geopolitische Herausforderungen wie der Brexit. Umso erfreulicher ist es, dass alle Geschäftsbereiche gleichermaßen ihre Ergebniserwartungen übertroffen und somit zum bisher besten Konzernergebnis in der Firmengeschichte beigetragen haben", sagt Herbert K. Haas. "Das Ziel, bis 2018 mehr als 50 Prozent der Prämien in der Erstversicherung im Ausland zu erzielen, haben wir 2016 mit 49 (2015: 47) Prozent nahezu erreicht. Die Entwicklung zeigt, dass die eingeschlagene Strategie der Internationalisierung und Diversifizierung nachhaltig erfolgreich ist."
Sichtbare Fortschritte erzielte die Talanx-Gruppe zudem bei einem weiteren Ziel: Mehr als 40 (2015: 33) Prozent des EBIT nach Minderheiten erwirtschaftete die Erstversicherung. Bis 2021 soll das EBIT jeweils zur Hälfte aus der Erstversicherung und der Rückversicherung generiert werden.
Die konzernweite Netto-Großschadenlast verblieb mit 883 (922) Mio. EUR unterhalb des Großschadenbudgets von 1.125 Mio. EUR und unterhalb des Vorjahrs. Auf die Erstversicherung entfielen Großschäden in Höhe von 257 (349) Mio. EUR, auf die Rückversicherung 627 (573) Mio. EUR. Größter Schaden waren die Waldbrände in Kanada im zweiten Quartal mit einer konzernweiten Belastung von 128 Mio. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote der Talanx-Gruppe verbesserte sich trotz erneuter versicherungstechnischer Aufwendungen für den Umbau des deutschen Privat- und Firmenkundengeschäfts um 0,3 Prozentpunkte auf 95,7 (96,0) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg um 2,3 Prozent auf 4,0 (3,9) Mrd. EUR. Die Kapitalanlagerendite blieb mit 3,6 (3,6) Prozent in Zeiten historisch äußerst niedriger Zinsen unverändert. Sie profitierte von den Abgangsgewinnen aus Kapitalanlagen für das deutsche Lebengeschäft zur Finanzierung der Zinszusatzreserve. Wechselkursschwankungen führten zu einem niedrigeren, aber weiterhin positiven Währungsergebnis von 47 (139) Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr.
Die Eigenkapitalrendite lag mit 10,4 (9,0) Prozent deutlich über dem Vorjahr und über der Zielrendite von mehr als 8,5 Prozent. Die Solvency-II-Quote lag auf Konzernebene zum Stichtag 30. September 2016 trotz belastender Quartalssonderumstände bei 160 Prozent und dürfte sich zum Jahresende 2016 spürbar erhöht haben.
Viertes Quartal: Gute Profitabilität
Im vierten Quartal 2016 betrugen die gebuchten Bruttoprämien der Gruppe 7,4 (7,4) Mrd. EUR. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 93,1 (93,3) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis stieg konzernweit um 10,5 Prozent auf 1,0 (0,9) Mrd. EUR. Das EBIT lag bei 649 (675) Mio. EUR. Das Konzernergebnis stieg um 10,2 Prozent auf 271 (246) Mio. EUR.
Industrieversicherung: Kombinierte Schaden-/Kostenquote stark verbessert
Die Prämieneinnahmen blieben trotz der Maßnahmen zur Portfoliooptimierung insgesamt mit 4,3 (4,3) Mrd. EUR nahezu stabil im Vergleich zum Vorjahr. Ursächlich hierfür war weiteres Wachstum in den ausländischen Zielmärkten. Der Selbstbehalt stieg strategiekonform auf 53,4 (51,8) Prozent. Ebenfalls erfreulich entwickelte sich die kombinierte Schaden-/Kostenquote, die mit 96,8 (99,2) Prozent im Zielkorridor von 96 Prozent liegt und sich seit 2014 (103,0 Prozent) kontinuierlich verbessert hat. Hier macht sich insbesondere die Portfoliooptimierung bemerkbar, durch die sich im sanierten Teilportfolio im Geschäft mit Feuerversicherungen die Schadenbelastung im Jahr 2016 um knapp 20 Prozent reduzierte. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich dadurch auf 73 Mio. EUR nach 18 Mio. EUR im Vorjahr. Das Kapitalanlageergebnis, das im Vorjahr durch Abschreibungen, zum Beispiel auf Heta, belastet war, stieg trotz Niedrigzinsphase um 17,5 Prozent auf 242 (206) Mio. EUR. Das EBIT verbesserte sich deutlich auf 296 (208) Mio. EUR. Das Konzernergebnis des Geschäftsbereichs stieg auf 236 (127) Mio. EUR.
Um weiteres Wachstum zu generieren und das Portfolio zu stabilisieren, wird die kundennahe Mid-Market-Strategie konsequent fortgesetzt. Im Jahr 2016 erfolgten regionale Büroeröffnungen in Glasgow, Lyon und Genua. Zudem setzt der Geschäftsbereich auf Digitalisierung und Automatisierung, um die Servicequalität zu erhöhen und reibungslose Schnittstellen für Kunden und Partner zu ermöglichen sowie hohe Transparenz zu gewährleisten.