Steven Maijoor: „Vertrauen in die Finanzmärkte ist der Schlüssel zum Erfolg der Kapitalmarktunion“
Auf dem 10. MiFID-Kongress der Börse Stuttgart diskutieren rund 300 Experten aus Finanzbranche, Aufsicht und Politik über aktuelle europäische Regulierungsvorhaben - Wie viel Regulierung ist nötig, um ausreichenden Anlegerschutz zu gewährleisten, ohne dem Anleger die Selbstverantwortung zu entziehen? Welche Auswirkungen wird der wahrscheinliche Brexit auf das Wachstum Europas haben? Wie schafft die Politik ein attraktives Umfeld für FinTechs?
Das sind nur einige der Fragen, die beim heutigen regulatorischen Symposium der Börse Stuttgart im Mittelpunkt standen. Rund 300 Besucher trafen sich zum intensiven Austausch zu den aktuellen Regulierungsvorhaben in Europa wie etwa der europäischen Kapitalmarktunion, der PRIIPs Verordnung oder des zweiten Finanzmarktnovellierungsgesetzes (FiMaNoG).
In seiner Keynote wies Steven Maijoor, Chair of the European Securities and Markets Authority (ESMA), auf die Vorteile der europäischen Kapitalmarktunion hin: „Eine Europäische Union mit reduzierter Fragmentierung der nationalen Kapitalmärkte, die zudem Anlegerschutz fördert, kann Geldanlage attraktiver machen und den europäischen Finanzsektor als Einheit stärken.“ Nur so lasse sich laut Maijoor das Vertrauen der Anleger in die Finanzmärkte wiederherstellen und damit ihr Engagement am Kapitalmarkt steigern. „Ziel soll dabei nicht sein, den Investoren das Risiko abzunehmen, sondern die Qualität der Vertriebskanäle zu erhöhen“, so Maijoor.
Einhellig begrüßten die Experten das Vorhaben, Europa durch Regulierung als eine wirtschaftliche Einheit zu stärken: "Die Europäische Kapitalmarktunion kann zur Erfolgsgeschichte werden, wenn sie die klassische Kreditversorgung durch Banken ergänzt und Unternehmen weitere Finanzierungsquellen erschließt. Dann kann sie zu zusätzlichen Investitionen und Wachstumsimpulsen führen“, erklärte Georg Baur, Mitglied der Geschäftsleitung des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB).