Talanx übertrifft Ergebnisziel und schlägt höhere Dividende vor
• Anstieg der gebuchten Bruttoprämien im Geschäftsjahr 2015 um 9,7 Prozent auf 31,8 (Vorjahr: 29,0) Mrd. EUR • EBIT wächst um 15,3 Prozent auf 2,2 (1,9) Mrd. EUR • Konzernergebnis bei 734 (769) Mio. EUR - bereinigt um Goodwill-Abschreibung auf Rekordniveau • Dividendenvorschlag von 1,30 (1,25) EUR: Kontinuierliche Erhöhung seit Börsengang • Ausblick für 2016 erhöht: Konzernergebnis von rund 750 Mio. EUR erwartet
Die Talanx-Gruppe ist im Jahr 2015 deutlich gewachsen und hat ihr Ergebnisziel trotz der im zweiten Quartal vorgenommenen vollumfänglichen Abschreibung des Goodwill im deutschen Lebensgeschäft übertroffen. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 9,7 Prozent auf 31,8 (GJ 2014: 29,0) Mrd. EUR, währungsbereinigt lag das Plus bei 4,8 Prozent. Getragen wurde das Wachstum von der weiter konsequenten Umsetzung der Internationalisierungsstrategie. Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 15,3 Prozent auf ein Rekordniveau von 2,2 (1,9) Mrd. EUR zu. Das Konzernergebnis erreichte mit 734 (769) Mio. EUR den zweithöchsten Wert der Firmengeschichte. Bereinigt um die Goodwill-Abschreibung in Höhe von 155 Mio. EUR hätte Talanx ein Rekordergebnis erzielt. Auch vor dem Hintergrund von Portfolioverbesserungen in der Erstversicherung erhöht Talanx den Ausblick für das Konzernergebnis 2016 auf rund 750 Mio. EUR.
Infolge des guten Geschäftsverlaufs schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenerhöhung auf 1,30 (1,25) EUR je Aktie vor. Das entspricht einer Dividendenrendite auf den Durchschnittskurs der Talanx-Aktie im abgelaufenen Geschäftsjahr von 4,6 Prozent. Talanx hat die Dividendenausschüttung seit dem Börsengang 2012 in jedem Jahr gesteigert. Kumuliert über die vergangenen vier Jahre hat sich die Dividende je Aktie insgesamt um 25 Cent oder fast ein Viertel erhöht.
"Das Geschäftsjahr 2015 war von Niedrigzins, der strategischen Neuausrichtung unserer deutschen Privat- und Firmenversicherung sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Portfolioqualität in der deutschen Industrieversicherung geprägt. In Anbetracht des herausfordernden Umfelds haben wir ein äußerst zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Mit der erneuten Erhöhung der Ausschüttung setzen wir unsere kontinuierliche Dividendenpolitik fort", sagte Herbert K. Haas, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. "Das Jahr 2015 haben wir genutzt, die notwendigen strategischen Weichenstellungen vorzunehmen. Die daraus resultierenden Maßnahmen gilt es nun konsequent abzuarbeiten und umzusetzen. Wir sind auf Kurs, aber noch nicht am Ziel."
Der Anteil der im Ausland erzielten Prämien in der Erstversicherung stieg um 2 Prozentpunkte auf 47 Prozent. Ziel ist es, bis 2018 mindestens 50 Prozent der Beiträge außerhalb Deutschlands zu erwirtschaften.
Zum guten Ergebnis trug bei, dass es im Berichtsjahr nur vereinzelt zu größeren Naturkatastrophenereignissen kam. Die konzernweite Netto-Großschadenlast verblieb mit 922 (782) Mio. EUR unterhalb des Großschadenbudgets von 980 Mio. EUR. Auf die Erstversicherung entfielen Schäden in Höhe von 349 (356) Mio. EUR, auf die Rückversicherung 573 (426) Mio. EUR. Größter Schaden war die Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjin mit einer konzernweiten Belastung von 154 Mio. EUR.
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote der Talanx-Gruppe verbesserte sich um 1,9 Prozentpunkte auf 96,0 (97,9) Prozent. In allen Geschäftsbereichen lagen die kombinierten Schaden-/Kostenquoten unterhalb von 100 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug zum Jahresende -1,4 (-2,1) Mrd. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich trotz eines Zuwachses der ordentlichen Erträge um 5,1 Prozent auf 3,9 (4,1) Mrd. EUR. Im Vorjahr hatte es von außerordentlichen Gewinnen aus dem Verkauf von Swiss-Life-Aktien profitiert. Die Kapitalanlagerendite erreichte mit 3,6 (4,1) Prozent unverändert ein solides Niveau. Durch den guten versicherungstechnischen Cash-Flow und Währungskursveränderungen erhöhten sich die selbst verwalteten Kapitalanlagen um 4,5 Prozent auf 100,8 (96,4) Mrd. EUR. Das Ergebnis je Aktie lag zum 31. Dezember 2015 bei 2,90 (3,04) EUR.
Im vierten Quartal 2015 stiegen die gebuchten Bruttoprämien des Konzerns um 2,5 Prozent auf 7,4 (7,3) Mrd. EUR. Bereinigt um Währungseffekte gingen sie um 2,5 Prozent zurück. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich um 5,2 Prozentpunkte auf 93,3 (98,5) Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg auf -82 (-705) Mio. EUR. Ausschließlich aufgrund geringerer außerordentlicher Effekte (Swiss Life) sank das Kapitalanlageergebnis konzernweit um 17,8 Prozent auf 0,9 (1,1) Mrd. EUR. Das EBIT legte infolge des verbesserten versicherungstechnischen Ergebnisses um 50,7 Prozent auf 675 (448) Mio. EUR zu. Das Konzernergebnis stieg im Quartal um 3,0 Prozent auf 246 (239) Mio. EUR.
Das Eigenkapital stieg auf 8,3 (8,0) Mrd. EUR oder 32,76 (31,64) EUR je Aktie. Damit lag es trotz einer Dividendenzahlung von 316 Mio. EUR vier Prozent über dem Eigenkapital des Vorjahres.