#ausprobiert: Haftpflicht Helden
Im wahrsten Sinne des Wortes: kleingedruckt
Die AVB: Auf dem Bildschirm eines „normal“ großen Smartphone kaum zu lesen. Bei 67 Seiten Umfang ist Scrollen und Zoomen gefragt, wenn man im Detail nachlesen will.
Das Angebot selbst erscheint gut ausgewogen und kundenfreundlich: 72 Euro Jahresbeitrag, täglich kündbar, 50 Mio. Euro Versicherungssumme und die Garantie, von bestehenden Verträge ggf. bestehende, bessere Bedingungen zu übernehmen. Ergänzt wird das um eine Updategarantie für bessere Leistungen anderer Versicherer am Markt. Die Schlagworte klingen gut, allerdings auf den ersten Blick schwer nachprüfbar. Die AVB, die im pdf-Format angezeigt werden, sind auf dem Smartphonebildschirm nämlich kaum zu lesen. Nur mit Zoomen, Schieben und Scrollen werden die Bedingungen groß genug. Das gilt für die Volltext-AVB genauso wie für die Übersicht der Leistungs-Highlights. Bei 67 Seiten kommt der Scroll-Daumen so schnell nicht zur Ruhe. Der Tarif selbst, hinter dem die NV-Versicherung als Risikoträger steht, hört sich gut an – ich möchte an dieser Stelle aber anmerken, dass sich ihn nicht im Detail analysiert habe.
Abschluss…und Schluss?
Zweifelsfrei erlaubt die App der Haftpflicht Helden einen sehr schicken Abschluss einer der wichtigsten privaten Versicherungen per Smartphone. Eine große Frage bleibt: was kann man mit der App machen, wenn der Abschluss geschafft ist? Gleich die nächstbeste häßliche Vase runterwerfen und die Funktion „Schadenmeldung“ testen? Der Versicherungsschutz bleibt dank „Update-Garantie“ auf aktuellem Stand. Da brauche ich auch die nächste Zeit nicht mehr nachzusehen. Punkte sammeln für Laufen, Radeln oder 10.000 Schritte am Tag? Die spielerische Komponente (Stichwort Gamification) funktioniert bei biometrischen Versicherungsprodukten. Für die Haftpflichtversicherung kann ich mir schwer eine sinnvolle Anwendung in diese Richtung vorstellen. Schnell dürfte die App auf die „hinteren“ Bildschirme verschwinden oder wieder gelöscht werden.