HIS – Ein System zum „Aushebeln“, Bund der Versicherten macht es vor
Für Kfz-Schäden oder Auffälligkeiten bei Sachversicherungen kann die Logik von HIS sicher noch Bestand haben. Für Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen scheint es sich bei HIS nur um einen „löchrigen Käse“ zu handeln, den rd. 230.000 Vermittler hinnehmen. Die angedachte Datensammlung wird zunehmend unterwandert oder der Vermittler muss sich bei einem Kunden noch dafür entschuldigen, dass er ihm nach einer Beratung bzw. einem Versicherungsantrag einen „Negativeintrag“ im HIS verschafft hat. Damit werden dann andere Möglichkeiten verbaut.
Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten hat da gleich für eine klare Lösung gesorgt. Wie in einer Pressemitteilung zu lesen war, hat der BdV einen Gruppenvertrag mit der HUK-Lebensversicherung für Risikolebensversicherungen abgeschlossen. Als besonderes Highlight wurde vereinbart: „Zusätzlich verzichtet die HUK auf einen Austausch der Daten von Versicherten mit dem Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft (HIS).“
Sind die Mitglieder des BdV ehrlicher und benötigen die Versicherer für die Mitglieder des BdV kein HIS oder sind 230.000 Vermittler zu „träge“ und nehmen es einfach hin, dass unzählige Kunden von ihnen unter „Generalverdacht“ gestellt werden? Auch wenn es mit dem gewünschten Vertragsabschluss des Kunden nicht geklappt hat, gibt es aus Sicht eines Vermittlers nicht die geringste Möglichkeit, seinem Kunden gegenüber die „vermittelte kostenfreie Mitgliedschaft“ im HIS positiv zu verkaufen.
Max Schreiber