Versicherungen gegen Schwere Krankheiten und Berufsunfähigkeit im Vergleich. Wo liegen die jeweiligen Stärken und Schwächen? - Gastbeitrag von Daniel Stein
Ist die Schwere Krankheiten-Versicherung ein vollwertiger Ersatz für eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit? Um die Antwort schon einmal vorweg zu nehmen: Nein! Sie kann hingegen eine sinnvolle Ergänzung zur „BU“ darstellen oder aber - im dem Fall, dass keine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit möglich ist - ein Alternativprodukt, welches zumindest einen Teil der Risiken relativ kostengünstig abdeckt und auch sonst noch einige Vorteile mit sich bringt.
Damit Sie die beiden Produkte besser einordnen und bewerten können, analysieren wir für Sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Versicherungen. Dabei werfen wir einen genauen Blick auf die Risiken, die sie abdecken, auf die Auszahlung im Leistungsfall sowie auf die Kosten. Auch die steuerliche Betrachtung soll hier nicht zu kurz kommen. Zum Schluss erfahren Sie, worauf Sie besonders achten sollten, wenn Sie sich für das eine oder das andere oder gar beide Produkte entscheiden.
Welchen Risiken werden durch eine "BU" und welche durch eine Schwere Krankheiten-Versicherung abgedeckt?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, sobald der Versicherte in seinem zuletzt ausgeübten Beruf für voraussichtlich mindestens sechs Monate zu minimal 50% berufsunfähig ist. Gründe für Berufsunfähigkeit sind dabei in den meisten Fällen Krebserkrankungen, Unfälle, Erkrankungen des Skeletts und Bewegungsapparats wie z.B. ein Bandscheibenvorfall, Erkrankungen des Herzens, der Gefäße sowie vermehrt auch psychische und Nervenerkrankungen. Statistisch gesehen wird jeder Vierte von uns im Laufe seines Berufslebens berufsunfähig. Gezahlt wird in der Regel eine monatliche Rente. Die Versicherung gegen schwere Krankheiten zahlt hingegen lediglich bei Eintritt zuvor vertraglich definierter Krankheiten. Dazu zählen insbesondere die häufig auftretenden Krankheiten Krebs, Alzheimer, Multiple Sklerose, Schlaganfall und Herzerkrankungen. Insgesamt sind bis zu 50 solcher Krankheiten versicherbar. Ausgezahlt wird die Versicherungssumme, sobald ein ebenfalls zuvor definiertes Krankheitsstadium erreicht wird. Gezahlt wird in der Regel eine Einmalsumme. Zur Statistik: Jährlich erkranken in Deutschland 500.000 Menschen an Krebs!
Zwischenfazit: Die BU schützt den Versicherten in mehr Fällen als die "Dread Disease", während diese in einigen Fällen eher auszahlt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn eine Krankheit frühzeitig diagnostiziert wurde und die meist zwei- bis vierwöchige Karenzzeit zwischen Diagnose und Auszahlung überbrückt wurde, jedoch der Versicherte nicht oder noch nicht für berufsunfähig erklärt wurde.