Dürfen Pools und Fintechs zusammenarbeiten? Die wahre Erkenntnis aus der aktuellen Diskussion.

Tobias Haff
Die aktuelle Diskussion über die Zusammenarbeit von Maklerpools und Fintech-Unternehmen zeigt, wie präsent das Thema Fintech inzwischen ist und welches Konkurrenzpotenzial in dem einen oder anderen Player vermutet wird. Es zeigt aber viel mehr, dass das Thema „Versicherungen“ deutlich komplexer ist, als man auf den ersten Blick glaubt.
Versicherungsvermittlung ist komplex.
Google hat mit seinem Vergleichsportal Compare diese Erfahrungen bereits gemacht und damit reagiert, dass das Angebot eingestellt wurde. Vor einiger Zeit schon in Frankreich (gefühlt schon nach wenigen Wochen), nun auch in Großbritannien und den USA. Der wahrscheinlichste Grund für das Aus: Auch hier die Erkenntnis, dass der Versicherungsmarkt komplex ist und er sich nicht so leicht und wie geplant aufrollen lässt.
Es kommt eben nicht nur darauf an, neue Kunden zu akquirieren, sondern auch diese zu betreuen. Besondere Lebenssituationen müssen berücksichtigt, Rückfragen kundengerecht geklärt werden, bei Bedarf Unterstützung im Schadenfall erfolgen. Zusätzlich ist die Vertragsabwicklung eine Herausforderung. Der Vermittler sieht sich tagtäglich einer heterogenen Welt der Abwicklungswege und des Datenaustauschs gegenüber - allen Initiativen zur Standardisierung zum Trotz. Wie Anträge eingereicht, Policen und Versicherungsdokumente zurückgespielt werden, öffnet ein weites Feld mit unterschiedlichsten Herangehensweisen. Außerdem benötigt es Zeit, Kooperationsvereinbarungen zu schließen, sie mit Leben zu füllen und die für eine gute Zusammenarbeit notwendigen Prozesse aufzusetzen.