Private Cyber-Versicherungen: Cybergefahren steigen, Angebot bleibt schwach
Die höchste Bewertungsklasse FFF+ erhalten nur Tarife, die neben der Mindestpunktzahl sogenannte Mindeststandards erfüllen. So muss die Versicherungssumme bei Konto- und Datenmissbrauch durch Pharming (Umleitung auf betrügerische Websites), Phishing und Skimming (Betrug im Zusammenhang mit Zahlungskarten) sowie bei Käufen und Verkäufen im Internet mindestens 15.000 EUR betragen.
Die Ergebnisse des Cyber-Ratings Privat 2025
Nur 14 Gesellschaften bieten aktuell eigenständige Cyber-Tarife für Privatpersonen. Neueinsteiger ist die Debeka. Sie erkennt das Potenzial – und weiß es zu nutzen. Die Debeka schafft es auf Anhieb in die Spitzengruppe zusammen mit der SV SparkassenVersicherung und der VGH (jeweils Note FF+ - 1,6).
Bewertet werden insgesamt 21 Tarife. Kein einziger erreicht eine der beiden höchsten Bewertungsgruppen FFF+ hervorragend und FFF sehr gut. Für immerhin zwölf Tarife gibt es ein „gut“ FF+. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine leichte Verbesserung. Die Mehrzahl der untersuchten Tarife schützen Verbraucher noch immer nicht vor eigenen Fehlern im Internet – zum Beispiel bei Verletzungen des Urheberrechtes oder Cyber-Mobbing durch die eigenen (minderjährigen) Kinder.
Wie wichtig definierte Mindestleistungen sind, zeigt das Beispiel „Verluste bei Interneteinkäufen und -verkäufen“. In diesen Fällen begrenzen zehn von 21 Tarifen ihre Leistung auf 3.000 EUR, einige sogar je Versicherungsjahr. Drei weitere zahlen gar nicht. Damit bleiben fast zwei Drittel deutlich unter dem Bedarf. Vier Tarife erhalten 2025 die Note „ungenügend“ F-. Sie scheitern vor allem an fehlendem Haftpflicht- und Rechtsschutz.
Diese Versicherer haben mindestens einen guten Cyber-Tarif (FF+) im Angebot (in alphabetischer Reihenfolge):
- ARAG
- Bavaria Direkt
- Debeka
- Inter
- Öffentliche Braunschweig
- SV Sparkassenversicherung
- VGH
- WGV
Was kostet guter Cyber-Schutz?
Privater Cyber-Schutz ist oft günstiger als gedacht. Einen gut bewerteten Tarif finden Vermittler und Verbraucher schon ab 4,99 EUR im Monat. Damit ist ein eigenständiger Vertrag nicht nur umfassender, sondern auch günstiger als Bausteinlösungen.
„Wer von einer eigenständigen Cyberversicherung abrät und vermeintlich günstigere Bausteine empfiehlt, erweist Verbrauchern einen Bärendienst“, ist Michael Franke überzeugt. Auch bei begrenztem Budget sei guter Schutz bezahlbar. „Ein Sky Entertainment Paket kostet 15,00 EUR pro Monat. Wer das bezahlen kann, sollte sich beim Cyber-Schutz keine Risiken leisten“, so Franke.