Größte Studie zum Thema Beitragsentwicklung bestätigt …

Größte Studie zum Thema Beitragsentwicklung bestätigt erneut: Beiträge in PKV entwickeln sich langfristig günstiger als in der GKV

09.11.2023

Bezahlbare Beiträge auch im Alter

Auch bei älteren Versicherten ergibt sich nach der Studie ein interessantes Bild: Entgegen vielzitierten Behauptungen, die Beiträge in der PKV seien im Alter nicht bezahlbar, zeigt die Studie, dass im Durchschnitt die Beiträge der Debeka-Versicherten im höheren Alter tendenziell sogar geringer sind als die der 60-Jährigen. Im Alter liegen die Krankenversicherungsbeiträge auch nach der Beitragsanpassung 2024 bei den langjährig Beihilfeversicherten durchschnittlich bei 230 Euro und bei Arbeitnehmern sowie Selbstständigen bei knapp über 600 Euro. Hier zeigt sich, dass die PKV-typische Vorsorge zur Beitragsdämpfung im Alter wirkt. Die beigefügte Abbildung zeigt die durchschnittlichen Beitragshöhen, die in den verschiedenen Altersgruppen im Jahr 2024 zu zahlen sind.

„Die bisherige öffentliche Diskussion über das Ausmaß von Beitragssteigerungen in der PKV stützt sich vor allem auf Momentaufnahmen einzelner Jahre oder oft nur auf Einzelfälle. Auch die aktualisierte Studie nimmt deshalb wieder – wie bereits 2017 und 2020 – die langfristige Beitragsentwicklung in den Blick und bestätigt die Ergebnisse der Vorjahre. Sie liefert so valide Ansätze, um die gesundheitspolitische Diskussion zu versachlichen“, erklärt Dr. Martin Albrecht, Geschäftsführer des IGES Instituts und Leiter der Studie. 

Moderate Beitragsentwicklung 

Für durchgehend beihilfeversicherte Beamte und ihre Angehörigen erhöhten sich die Beiträge von 2003 bis 2023 durchschnittlich um 2,1 Prozent pro Jahr, für Arbeitnehmer und Selbstständige um 3,3 Prozent. Bezogen auf alle Versicherten lag die durchschnittliche Beitragsveränderung pro Jahr bei 2,2 Prozent. Bezieht man die Beitragsanpassungsmaßnahmen für das Jahr 2024 mit ein, so ergibt sich im betrachteten 20-Jahreszeitraum mit jährlich 1,8 Prozent sogar ein noch geringerer Wert. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich die Beiträge von 2003 auf 2004 stärker erhöht hatten als von 2023 auf 2024. Zum Vergleich: Der GKV-Beitrag für einen Arbeitnehmer mit durchschnittlichem Einkommen stieg im Untersuchungszeitraum 2003 bis 2023 um durchschnittlich 2,9 Prozent pro Jahr.

Beitragsanpassungen in der PKV sind immer Momentaufnahmen. In der langfristigen Betrachtung nivellieren sich die Beitragssprünge jedoch, wie die Studienautoren bestätigen. Zum Hintergrund: Die PKV darf ihre Beiträge nur unter bestimmten regulatorischen Anforderungen anpassen – nämlich nur dann, wenn bestimmte Schwellenwerte bei Vergleich der kalkulierten mit den tatsächlichen Versicherungsleistungen überschritten werden.

Politik muss handeln

Die Studienautoren erneuern angesichts der aktuellen Ergebnisse der Studie ihre Forderung nach einer Verstetigung der Beitragsanpassungen in der PKV. Um sprunghaften Beitragsentwicklungen von privat Versicherten entgegenzuwirken, wäre aus ihrer Sicht eine Änderung der gesetzlichen Regelungen sinnvoll. So könnten hohe Beitragssprünge im Interesse der Versicherten ­vermieden werden.

Die Studienautoren empfehlen: „Aktuell können für die Beitragskalkulation relevante Änderungen der Rahmenbedingungen teilweise nicht separat berücksichtigt werden (z. B. Zinsentwicklung), so dass notwendige Beitragsanpassungen auf einen Schlag nachgeholt werden müssen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit sprunghafter Beitragsanpassungen. Ziel sollte es daher sein, regelmäßigere Beitragsanpassungen zu ermöglichen.“

Die vollständige Studie „Beitragsentwicklung in der PKV“ des IGES Instituts finden Sie unter „www.debeka.de/beitragsanpassung“.

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