Nur mit Abstand sicher - Sicherheitsabstand ist lebenswichtig
Hohe Verkehrsdichte, Zeitdruck, unterschätzte Geschwindigkeit - es gibt viele Gründe, die immer wieder dazu führen, dass Autofahrer den Sicherheitsabstand zum Vordermann nicht einhalten. Die Folgen können gravierend sein. Denn unzureichender Sicherheitsabstand ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle.
Mehr als 50.000 Mal krachte es 2015 laut Statistischem Bundesamt auf deutschen Straßen aus diesem Grund. Dabei weist die Statistik nur Unfälle mit Personenschäden aus. "Besonders erschreckend ist, dass die Zahl der Unfälle durch mangelhaften Sicherheitsabstand in den letzten Jahren beständig gestiegen ist", ergänzt Torsten Sauer, Leiter Produktmanagement Kraftfahrt der HDI Versicherung. Umso wichtiger ist es, dass sich jeder Autofahrer die Bedeutung des Sicherheitsabstandes immer wieder bewusst macht.
Halber Tacho oder zwei Sekunden
Der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug muss so groß sein, dass der Fahrer das eigene Auto auch anhalten kann, wenn der Vordermann unerwartet abbremst. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn mindestens der "halbe Tachowert" in Metern als Abstand eingehalten wird. Das bedeutet: Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h sind mindestens 50 Meter Abstand nötig. Um den Abstand zum Vordermann richtig einzuschätzen, sind zum Beispiel die Leitpfosten neben der Straße hilfreich: Auf gerader Strecke stehen sie im Abstand von 50 Metern.
Eine andere Methode, die auch bei schnellerer oder langsamerer Fahrt funktioniert: Ist der Vordermann an einem Leitpfosten vorbeigefahren, zählt man zwei Sekunden. Wenn das eigene Fahrzeug diesen Leitpfosten erst nach frühestens zwei Sekunden erreicht, ist der Abstand in der Regel ausreichend.
Bei schlechter Sicht oder glatter Fahrbahn kann aber auch dieser Abstand zu gering sein. Vor allem in Herbst und Winter ist deshalb oft besondere Sorgfalt geboten. So muss bei Nebel der Sicherheitsabstand der Geschwindigkeit in Metern entsprechen. Bei 50 km/h muss der Abstand zum Vordermann also mindestens 50 Meter betragen. Und Torsten Sauer ergänzt: "Außerdem kann vor allem in Herbst und Winter die Blendung durch die tiefstehende Sonne dafür sorgen, dass man ein Bremsmanöver des Vordermanns verspätet wahrnimmt." Auch auf diese Möglichkeit muss sich der Autofahrer rechtzeitig einstellen und den Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden entsprechend vergrößern.