BARMER GEK Pflegereport 2015 / Zahl der Pflegebedürftigen steigt stärker als erwartet
Daten aus dem BARMER GEK Pflegereport 2015
Kapazitäten: Die Kapazitäten in der ambulanten und stationären Versorgung sind in den Jahren 1999 bis 2013 deutlich schneller angestiegen als die Zahl der Pflegebedürftigen. Während diese um rund 30 Prozent zunahm, hat das Pflegedienstpersonal, gerechnet in Vollzeitäquivalenten, um knapp 70 Prozent zugenommen. Dieser Anstieg ist vor allem auf Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte zurückzuführen. Im stationären Bereich ist die Bettenzahl um 39,9 Prozent gestiegen. Die Anzahl der stationären Pflegeeinrichtungen stieg im gleichen Zeitraum um 47,1 Prozent. Der Kapazitätsausbau hat dazu geführt, bekannte Versorgungsdefizite im ambulanten Bereich und Wartelisten im stationären abzubauen.
Verteilung auf Pflegestufen: Der Anteil der Pflegebedürftigen in Pflegestufe I nahm kontinuierlich zu, von 46,3 Prozent im Jahr 1999 auf 56,1 Prozent im Jahr 2013. Die Anteile in Pflegestufe III nahmen von 14,5 Prozent auf 11,9 Prozent und in Pflegestufe II von 39,2 auf 32,0 Prozent ab. Die „Pflegelast“ je Pflegebedürftigen nimmt also ab.
Finanzentwicklung: Die Einnahmen der Pflegeversicherung stiegen von 8,41 Milliarden Euro im Jahr 1995 auf 25,91 Milliarden Euro im Jahr 2014 an. Diese Anstiege sind primär auf mehrere Anhebungen des Beitragssatzes zurückzuführen. Mit dem Pflegestärkungsgesetz II wird der Beitragssatz zum 1. Januar 2017 auf 2,55 beziehungsweise 2,8 Prozent (für Kinderlose) ansteigen. Bei den Ausgaben handelt es sich überwiegend um Leistungsausgaben – der Anteil der Verwaltungskosten lag 2014 bei lediglich 3,3 Prozent der Gesamtausgaben. Die jüngsten Ausgabensteigerungen in den Jahren 2008 bis 2014 sind vor allem auf die Anhebung der Leistungssätze, Leistungsausdehnung bzw. neue Leistungstatbestände für Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz zurückzuführen. Dementsprechend ist der Anteil der Ausgaben an den zusätzlichen Betreuungsleistungen von ein Prozent im Jahr 2009 auf zwei Prozent im Jahr 2014 gestiegen. Von den Leistungsausgaben entfallen 42 Prozent auf die vollstationäre Pflege. Die Ausgaben für Pflegegeld betrugen 25 Prozent und für Pflegesachleistungen im ambulanten Bereich 15 Prozent.
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