Servicestudie: Geldanlageberatung bei Banken 2018 / Kompetente Beratungsleistungen – Bedarfsanalyse mit Defiziten – Deutsche Bank ist Testsieger
Private Anleger haben angesichts der Vielfalt an Fonds, Aktien, Immobilien und diversen Zinsprodukten die Qual der Wahl. Um den Überblick nicht zu verlieren und die richtige Entscheidung zu treffen, ist der Gang zum Anlageberater der Bankfiliale naheliegend. Dass Individualität nicht bei allen Instituten großgeschrieben wird, zeigt das Deutsche Institut für Service-Qualität, welches im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv 15 Finanzinstitute getestet hat (Sendehinweis: n-tv Ratgeber – Geld, Mittwoch, 14.02.2018, 18:35 Uhr).
Drei Filialbanken sind top
Insgesamt erreichen die Finanzinstitute ein gutes Ergebnis. Drei Banken erhalten das Qualitätsurteil „sehr gut“, die weiteren zwölf das Urteil „gut“. Besonders punkten die Berater der meisten Geldinstitute mit ihrer Kompetenz und ihrem freundlichen Auftreten. Souverän, korrekt und motiviert erläutern sie die Anlageprodukte; besonders bei Unternehmensanleihen und Fondsanlagen zeigt sich ein enormes Fachwissen: Die Kunden werden in der Regel vollständig über mögliche Risiken bei der Investition in Anleihen informiert. Die Kosten bei Investmentfonds machen die Angestellten ebenfalls fast immer transparent. Lediglich beim Thema Aktien fallen viele Beratungen weniger umfassend aus, etwa wenn es um die Dividenden-Besteuerung geht.
Oberflächliche Analyse
Anlass zur Kritik gibt die Tatsache, dass die Beratungen in annähernd jedem fünften Gespräch nicht individuell genug sind. Das zeigt sich, wenn es darum geht, die Bedürfnisse der Interessenten zu erfragen. So kommt das Anliegen des Kunden häufig zu kurz, und auch seine finanzielle Situation wird in vielen Fällen nur oberflächlich angesprochen. Demzufolge ist es wenig überraschend, dass die Lösungsvorschläge der Berater nicht immer zu den Kundenwünschen passen. „Für erste Informationen zu den Anlageprodukten ist der Verbraucher bei den Banken gut aufgehoben“, resümiert Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität. „Vor der Entscheidung für eine Geldanlage sollte man aber ein weiteres Beratungsgespräch vereinbaren. Dadurch steigen die Chancen, dass die persönlichen Wünsche in den Anlageempfehlungen berücksichtigt werden“, führt Marktforschungsexperte Hamer aus.
Unterlagen insgesamt überzeugend
Die Angebotsunterlagen passen nahezu in jedem Fall zum Wunschprodukt der Kunden. Erfreulich zudem: Das für Wertpapierberatungen gesetzlich vorgeschriebene Beratungsprotokoll wird, wann immer erforderlich, ausgestellt. Zum Teil fertigen die Mitarbeiter sogar Protokolle über die gesetzliche Vorgabe hinaus an, etwa wenn sie ein Festgeldprodukt empfehlen. Kritikpunkte hier: In jedem zweiten Fall werden die Unterlagen als Lose-Blatt-Sammlung ausgehändigt und in jedem dritten Protokoll fehlt eine übersichtliche Kostendarstellung.