W&W: 2015 mit Rekordergebnis
Plus in Schaden- und Unfallversicherung – Neue Produkte
Wie schon in der Vergangenheit, profitierte die W&W-Gruppe stark von der Schaden- und Unfallversicherung. Deren gebuchte Bruttobeiträge legten um knapp 4 Prozent auf rund 1,64 Milliarden Euro zu. Hier war unter anderem im Kraftfahrt- und Firmenkundengeschäft ein Zuwachs zu verzeichnen. Insgesamt erreichte die Kompositsparte eine Combined Ratio (Schaden-/Kostenquote) von rund 92 Prozent – Branchenschnitt zirka 97 Prozent – nach zuvor 95,5 Prozent.
In der Lebensversicherung sanken die gebuchten Brutto-Beiträge um rund 3,6 Prozent von 2,25 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf 2,17 Milliarden Euro 2015. Das Interesse an Informationen über Lebensversicherungen ist weiterhin groß, auch wenn aufgrund der Zinsentwicklung die Abschlussbereitschaft etwas nachgelassen hat. In der privaten Krankenversicherung erhöhten sich die gebuchten Brutto-Beiträge 2015 auf über 198 Millionen Euro nach gut 183 Millionen Euro im Jahr zuvor, besonders durch Wachstum bei Pflege- und Ergänzungstarifen.
Mit neuen Produkten haben sich die Württembergischen Versicherungen gut am Markt positioniert. Hierzu zählen bei der Württembergischen Versicherung AG unter anderem eine spezielle Windenergie-Versicherung für Firmenkunden sowie eine Police für den Bedarf von Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit, Fitness und Ernährung. Privatkunden profitieren von einer verbesserten Rechtsschutzversicherung, Halter von Motorrädern von einem optimierten Tarif.
Die Württembergische bietet ihren Kunden die App „Easy Claim“ an, um Kfz-Schäden noch kundenorientierter und schneller regulieren zu können. Bei kleineren Blechschäden können Kunden ein Foto des Fahrzeugscheins und des Schadens am Auto an die Versicherung senden – am gleichen Tag geht auf dem Smartphone ein Vorschlag über einen Erstattungsbetrag ein. Der Kunde kann dann entscheiden, ob er sich den Betrag auszahlen lassen oder eine Reparatur beauftragen möchte.
Die Württembergische Lebensversicherung AG hat 2015 ein neues Rentenprodukt für die private und betriebliche Altersvorsorge eingeführt. Es verbindet klassische Garantien für Kapital und Rente mit einer erhöhten Verzinsung in der Ansparphase – im Gegenzug ist die bei Vertragsabschluss garantierte Rente zunächst vergleichsweise geringer. Der Versicherte erhält jedoch zusätzlich die Chance, zum tatsächlichen Rentenbeginn von einer höheren Rente zu profitieren, sofern der Garantiezins bis dahin wieder gestiegen ist.
Wachstum aus eigener Kraft – SDAX im Blick
Seit der Neuaufstellung des W&W-Konzerns im Jahr 2006 ist es gelungen, Wüstenrot und Württembergische unter dem Dach des Vorsorge-Spezialisten strukturell, personell und kulturell zu integrieren. Besonders erfreulich ist laut Dr. Alexander Erdland, dass das Unternehmen trotz Banken- und Staatsschuldenkrise die Ertragskraft erhöhen und die Substanz stärken konnte, und zwar jeweils deutlich. Der Vorstandsvorsitzende der W&W AG weiter: „Es ist uns in den letzten zehn Jahren gelungen, das Jahresergebnis zu verzwölffachen und aus eigener Kraft mehr als eine Milliarde Euro an zusätzlichem Eigenkapital aufzubauen.“ Zur heutigen finanziellen Basis hat das konsequente Ertrags- und Kostenmanagement der Gruppe maßgeblich beigetragen.
Durch den auf 20 Prozent gestiegenen Streubesitz ist die Aufmerksamkeit für die W&W-Aktie erheblich gestiegen. So legte deren monatliches Handelsvolumen von rund zwei Millionen Euro auf etwa zwölf Millionen Euro zu. Zudem wurde die Aktie der W&W AG zum 1. Dezember 2015 von der Frankfurter Wertpapierbörse für den Prime Standard zugelassen. Sie erfüllt damit auch eine Voraussetzung für die Aufnahme in einen Auswahlindex – anvisiert ist der SDAX im Laufe dieses Jahres.