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AfW mahnt Vereinfachung in der Anlageberatung an: Stellungnahme zur ESMA-Konsultation zur Retail Investor Journey eingereicht

06.08.2025

AfW mahnt Vereinfachung in der Anlageberatung an: Stellungnahme zur ESMA-Konsultation zur Retail Investor Journey eingereicht © AfW Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.

Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW

Der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung hat im Rahmen der bis zum 21. Juli geöffneten Konsultation der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zur „Retail Investor Journey“ eine ausführliche Stellungnahme abgegeben. Ziel der Konsultation ist es, die Beteiligung von Kleinanlegern an den Kapitalmärkten besser zu verstehen und Hürden auf dem Weg zum Investieren zu identifizieren. Der AfW nutzte die praktische Erfahrung seiner Mitglieder aus der Beratung von unzähligen Kleinanlegern in Deutschland und lieferte fundierte Einblicke aus Vermittlersicht.

In seiner Stellungnahme kritisiert der AfW die zunehmende Regulierungsflut der vergangenen zwei Jahrzehnte, die zu einer deutlichen Verkomplizierung der Beratung geführt hat. Trotz aller regulatorischen Bemühungen nehme die Unsicherheit auf Seiten der Kunden nicht ab – im Gegenteil: Die Überinformation durch seitenlange Pflichtdokumente und komplexe Abfragen, etwa zu Nachhaltigkeitspräferenzen, führe in der Praxis dazu, dass viele Kunden abschalten oder sich überfordert zurückziehen.

„Viele regulatorische Anforderungen gehen am Kunden vorbei“, sagt Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW. „Anleger fühlen sich nicht besser geschützt, sondern zunehmend überfordert – und Berater müssen immer mehr Zeit aufbringen, um Formulare zu erklären statt fundiert zu beraten. Die geäußerte Intention der Regulierung ist richtig, aber das Ergebnis ist oft das Gegenteil davon.“

Die ESMA-Konsultation nimmt zentrale Aspekte wie Anlagehürden, Informationsverarbeitung, Finanzbildung und die Wirkung regulatorischer Maßnahmen in den Blick. Der AfW macht in seiner Stellungnahme deutlich, dass fehlendes Vertrauen, mangelnde Finanzbildung und die empfundene Komplexität von Finanzprodukten die größten Hürden für Privatanleger darstellen. Gleichzeitig werde der Zugang zur Beratung zunehmend erschwert – etwa durch Vergütungsdiskussionen oder überbordende Offenlegungspflichten.

Ein besonders prägnantes Beispiel ist laut AfW die aktuelle ESG-Abfrage: Die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen, wie sie aktuell vorgeschrieben ist, sei weder praktikabel noch zielführend. Die Kunden verstehen die abgefragten Kategorien häufig nicht, viele empfinden sie als sinnentleert oder gar störend im Beratungsgespräch. Diese überkomplexe Ausgestaltung konterkariere die ursprüngliche Intention, nachhaltiges Investieren zu fördern.

Der AfW will mit seiner Stellungnahme einen konstruktiven Beitrag dazu leisten, dass mehr Menschen den Weg an die Kapitalmärkte finden – mit klarer, verständlicher Beratung und ohne übermäßige regulatorische Hürden. Ziel muss es sein, dass Anleger sich gut informiert und sicher fühlen, anstatt durch bürokratische Anforderungen abgeschreckt zu werden. Der Verband wird sich weiterhin auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass die Sichtweise unabhängiger Vermittler in Brüssel gehört und berücksichtigt wird.

Die Stellungnahme des AfW wurde in deutscher und englischer Sprache übersandt und ist auf der Webseite des AfW https://www.bundesverband-finanzdienstleistung.de/positionen/afw-stellungnahme-zur-esma-konsultation-zur-retail-investor-journey/ 
und der Seite der ESMA https://www.esma.europa.eu/press-news/consultations/call-evidence-retail-investor-journey-understanding-retail-participation#responses vollständig abrufbar.

An der Konsultation beteiligten sich 81 Markteilnehmer und Organisationen aus der gesamten EU, u.a. auch der europäische Dachverband der Finanzintermediäre FECIF, dem der AfW angehört.

 

 

Pressekontakt:

AfW - Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.
Telefon: 030 / 63 96 43 7 - 0
Fax: 030 / 63 96 43 7 - 29
E-Mail: office@afw-verband.de

 

Unternehmen

AfW - Bundesverband Finanzdienstleisung e.V
Kurfürstendamm 37
10719 Berlin

Internet: www.bundesverband-finanzdienstleistung.de

 

Über AfW - Bundesverband Finanzdienstleisung e.V

Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW e.V. ist der Berufsverband unabhängiger Finanzberater:innen. Circa 40.000 Versicherungs-, Kapitalanlage- und Immobiliardarlehensvermittl:innen werden durch seine ca. 2.100 Mitgliedsunternehmen repräsentiert. Er wurde 1992 gegründet.

Der AfW ist gefragter Gesprächspartner der Politik im gesamten Bereich der Finanzdienstleistung. Sein aktives Engagement ist Garant dafür, dass die Interessen der unabhängigen Finanzberater:innen in Politik, Wirtschaft und Presse wahrgenommen und berücksichtigt werden. Er ist als Interessenverband beim Deutschen Bundestag und beim Europäischen Parlament akkreditiert und engagiert sich in diversen Brancheninitiativen insbesondere auch zum Thema Nachhaltigkeit in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.

Die Arbeit des AfW wird durch eine große Anzahl von Fördermitgliedsunternehmen unterstützt.

 

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