Zahlungsmoral in Deutschland weiter schlecht

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ARAG B2B - KW 23

Zahlungsmoral in Deutschland weiter schlecht

05.06.2025

Zahlungsmoral in Deutschland weiter schlecht © Pixabay

Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland führt zu wachsenden finanziellen Risiken im B2B-Geschäft. Laut des aktuellen Zahlungsbarometers des internationalen Kreditversicherers Atradius sehen sich deutsche Unternehmen zunehmend mit verspäteten Zahlungen, steigenden Forderungsausfällen und rückläufiger Liquidität konfrontiert. „Die Kombination aus wirtschaftlichem Druck und gestiegenen Finanzierungskosten zwingt Unternehmen, ihre Finanzierungsstrategien zu überdenken. Zahlungsrisiken können nicht mehr allein intern abgefedert werden“, sagt Frank Liebold, Country Director Deutschland von Atradius. In der Folge passen viele Betriebe ihre Strategien zur Steuerung des Working Capitals an und setzen verstärkt auf eine Kombination aus interner Risikovorsorge und externer Absicherung.

Laut der aktuellen Umfrage berichten 60 Prozent der befragten deutschen Unternehmen von einer Verschlechterung des Zahlungsverhaltens ihrer Kunden. Durchschnittlich 57 Prozent aller B2B-Verkäufe sind demnach von überfälligen Rechnungen betroffen. Zudem ist der Anteil uneinbringlicher Forderungen mit durchschnittlich acht Prozent weiterhin hoch, insbesondere im Maschinenbau, wo Liquiditätsengpässe durch zunehmende Forderungsausfälle massiv verschärft werden. „Trotz dieser negativen Entwicklung haben 54 Prozent der Unternehmen ihre Zahlungsbedingungen gegenüber Kunden fast unverändert beibehalten, um die Kundenbeziehungen zu erhalten“, erklärt Frank Liebold. Allein in der Maschinenbauindustrie haben 80 Prozent der befragten Unternehmen ihre Zahlungsbedingungen beibehalten oder sogar erweitert. Insgesamt erfolgen 47 Prozent aller B2B-Verkäufe auf Kreditbasis mit durchschnittlichen Zahlungszielen von 60 Tagen.

Um dem wachsenden Druck auf die Liquidität zu begegnen, setzen Unternehmen vermehrt auf alternative Finanzierungsstrategien. Rund 43 Prozent der Unternehmen greifen zunehmend auf Rechnungsfinanzierung zurück, um den Mittelzufluss zu beschleunigen, wobei ausstehende Forderungen als Sicherheiten verwendet werden. Eine weitere Strategie besteht für viele Unternehmen darin, ihre eigenen Lieferantenzahlungen zu verzögern. Dieses Vorgehen kann jedoch entlang der gesamten Lieferkette zu Liquiditätsengpässen führen.  „Wir beobachten den Trend, dass deutsche Unternehmen ihr Working Capital Management anpassen, um sich angesichts der unsicheren Wirtschaftslage besser gegen Zahlungsrisiken zu wappnen“, erläutert Frank Liebold. Während 46 Prozent, vor allem in der Automobilindustrie, auf eine Kombination aus Kreditversicherung und internen Maßnahmen setzen, verlassen sich Unternehmen aus dem Bau und Maschinenbau stärker auf externe Kreditabsicherung.

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