EU-Finanzkommissarin Albuquerque: EU will Retail-Investitionen vereinfachen …

EU-Finanzkommissarin Albuquerque: EU will Retail-Investitionen vereinfachen und stärken

31.03.2025

EU-Finanzkommissarin Albuquerque: EU will Retail-Investitionen vereinfachen und stärken © AfW - Bundesverband Finanzdienstleisung e.V

Frank Rottenbacher

Im Rahmen der internationalen Betterfinance-Konferenz „Towards a Savings and Investment Union“ in Brüssel hat EU-Finanzkommissarin Maria Luís Albuquerque zentrale Punkte der europäischen Strategie zur Förderung von Spar- und Investitionstätigkeiten vorgestellt.

AfW-Vorstand Frank Rottenbacher war vor Ort und ordnet die Aussagen insbesondere mit Blick auf die Retail Investment Strategy (RIS) ein, deren Inhalte künftig auch für unabhängige Vermittlerinnen und Vermittler in Deutschland von Bedeutung sein dürften.

Die EU-Kommissarin präsentierte die neue Savings and Investment Union (SIU), die vier strategische Säulen umfasst: Förderung privater Investitionen, Verbesserung der Pensionssysteme, Stärkung der finanziellen Bildung und Erleichterung des Kapitalzugangs für Unternehmen. Die Retail Investment Strategy, die bereits 2023 vorgeschlagen wurde, bleibt ein zentrales Element dieses Gesamtkonzepts. Sie unterstrich die zentrale Rolle von Retail-Investoren für die Kapitalmärkte und plädierte dafür, diese zu befähigen, ihre eigenen Anlageentscheidungen zu treffen und die für sie passenden Dienstleistungen auszuwählen. Albuquerque betonte, dass viele Bürgerinnen und Bürger derzeit vom Kapitalmarkt ausgeschlossen seien – unter anderem wegen komplexer Informationen, mangelnder Transparenz und fehlenden Vertrauens.

„Als AfW sehen wir in diesen Aussagen wichtige Anknüpfungspunkte für die Tätigkeit unabhängiger Versicherungs- und Finanzanlagenvermittlerinnen und -vermittler, die eine entscheidende Rolle dabei spielen, Privatanlegerinnen und Privatanleger bei diesen Entscheidungen zu unterstützen. Kleinanleger zu stärken und ihnen den Zugang zu geeigneten, qualitativ hochwertigen Finanzprodukten zu erleichtern, ist somit ein gemeinsames Ziel“, so die Einschätzung von AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.

Besonders kritisch äußerte sie sich zu Produkten mit unzureichendem „value for money“. Zukünftige Regelungen sollen sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher fair behandelt werden, Zugang zu besseren Produkten erhalten und durch verständlichere Informationen fundierte Entscheidungen treffen können.

Die Kommission engagiert sich dafür, zusätzliche Investitionsmöglichkeiten zu eröffnen und die langfristigen Ergebnisse für Kleinanleger und Sparer zu verbessern. Diese „savings and investment accounts“ könnten neue Produktkategorie darstellen. Derzeit arbeite die Kommission daran, besser zu verstehen, was in diesem Bereich in den Mitgliedsstaaten bereits funktioniert und wie Investitionen in die Kapitalmärkte gefördert werden können.

Zur zeitlichen Umsetzung der Maßnahmen äußerte sich Albuquerque vorsichtig, machte aber gleichzeitig klar, dass die Zeit zum Handeln nun gekommen sei. „The time is now“, erklärte sie und ergänzte, dass die Europäische Kommission in den kommenden Monaten konkrete Schwerpunkte setzen und bestimmte Vorhaben zur Umsetzung der Retail Investment Strategy sowie der Savings and Investment Union vorrangig behandeln werde. Eine vollständige Umsetzung der vorgesehenen Regelungspakete sei nach aktuellem Stand nicht vor dem zweiten Halbjahr 2025 realistisch.

Aussagen zu einem möglichen Provisionsverbot oder zur Weiterbildungsverpflichtung wurden nicht getroffen.

Der AfW wird den Fortgang der Trilog-Verhandlungen in Brüssel weiterhin eng begleiten. Ziel bleibt es, eine praxisnahe, qualitativ hochwertige und unabhängige Beratung durch Versicherungsmakler:innen sowie Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittler:innen auch unter künftigen regulatorischen Rahmenbedingungen zu sichern.

 

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Über AfW - Bundesverband Finanzdienstleisung e.V

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Der AfW ist gefragter Gesprächspartner der Politik im gesamten Bereich der Finanzdienstleistung. Sein aktives Engagement ist Garant dafür, dass die Interessen der unabhängigen Finanzberater:innen in Politik, Wirtschaft und Presse wahrgenommen und berücksichtigt werden. Er ist als Interessenverband beim Deutschen Bundestag und beim Europäischen Parlament akkreditiert und engagiert sich in diversen Brancheninitiativen insbesondere auch zum Thema Nachhaltigkeit in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.

Die Arbeit des AfW wird durch eine große Anzahl von Fördermitgliedsunternehmen unterstützt.

 

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