Atradius-Umfrage: Deutschlands Unternehmen pessimistisch wie selten

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Atradius-Umfrage: Deutschlands Unternehmen pessimistisch wie selten

07.01.2025

Atradius-Umfrage: Deutschlands Unternehmen pessimistisch wie selten © Pixabay

Bei Deutschlands Unternehmen schwindet die Hoffnung auf bessere Zeiten: Nur 14 Prozent der Firmen rechnet im Jahr 2025 mit einer Verbesserung der Konjunktur. Mit weitreichenden Folgen für die deutsche Wirtschaft. „Wir erwarten rund 25 Prozent mehr Insolvenzen im Jahr 2025“, sagt Frank Liebold, Country Director Deutschland beim internationalen Kreditversicherer Atradius. 32 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage und rund 54 Prozent rechnen mit keiner Veränderung. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Atradius unter mehr als 470 Unternehmen.

Entsprechend negativ ist auch die Einschätzung zum Insolvenzrisiko. Knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen schätzt die Gefahr einer Pleite in ihrer Branche als hoch ein. Unverändert beurteilen 53 Prozent der Unternehmen die Insolvenzlage und lediglich 17 Prozent sehen nur ein geringes Insolvenzrisiko in ihrem Sektor. Angesichts dieser Aussichten haben die befragten Unternehmen bereits Maßnahmen ergriffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So haben 81 Prozent der Unternehmen ihre Kosten und 75 Prozent ihre Prozesse optimiert. 39 Prozent passten bislang bereits ihre Preise an. Zu den weiteren Maßnahmen zählen unter anderem die Stärkung der Liquidität sowie die Optimierung des Forderungsmanagements.

Maßnahmen, die von zahlreichen Unternehmen bereits im Laufe des Jahres 2024 angestoßen wurden, verhindern konnten sie allerdings viele Pleiten nicht. Die Zahl der Firmenpleiten stieg laut Creditreform im Jahr 2024 auf rund 22.400 Fälle (2023: 18.020 Unternehmensinsolvenzen). „Zahlreiche Firmen, insbesondere Zombie-Unternehmen, die nur dank großzügiger Corona-Kredite überlebten und nach wie vor schlecht aufgestellt sind, beginnen nun zu fallen“, sagt Frank Liebold, der davon ausgeht, dass solche Unternehmen in den nächsten ein bis zwei Jahren vom Markt verschwunden sein werden. Fortsetzen wird sich nach seinen Worten die Krise der Baubranche sowie der Automobilindustrie sowie in den energieintensiven Branchen wie Stahl, Papier oder Chemie. „Es wird weder ein kurzfristiges Ende der Bauflaute geben noch eine kurzfristige Lösung für die kriselnde Automobilbranche“, glaubt Frank Liebold. Das Risiko einer Deindustrialisierung in Deutschland hält er für real. „Wenn die Produktion in Deutschland schwindet, dann zieht das viele weitere Branchen in Mitleidenschaft. Auch würden sehr gut bezahlte Jobs hierzulande wegfallen, man denke nur an die Automobilindustrie. Das wiederum bedeutet eine Verringerung der Konsumkraft.“

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