Kommt in den USA eine neue Fiskalpolitik nach der Wahl?
Die Wahl in den USA steht kurz bevor. Und das intellektuelle Klima in den Vereinigten Staaten macht gerade eine größere Veränderung in Richtung stärkerer Betonung der Fiskalpolitik durch.
Unter der Bezeichnung „New View“ sollte die Fiskalpolitik wieder eine größere Rolle darin spielen, innerhalb eines Konjunkturzyklus‘ eine stabilisierende Funktion zu übernehmen. Und sie sollte langfristig die Angebotsseite stimulieren, lauten die Erwartungen. Obwohl diese Änderung klar die Handschrift der Demokraten trägt, haben beide Präsidentschaftskandidaten in ihren Wahlpaketen Elemente dieses „New View“.
Der Autor dieser Analyse, Gavyn Davies, indessen gibt sich skeptisch. Zwei große Hindernisse stünden einem echten „New View“ im Wege. Ein Hindernis, so Davies, liegt in der Zentralpolitik. Die US-Wirtschaft hat schlichtweg den optimalen Zeitpunkt verpasst, in dem die Fiskalpolitik der Geldpolitik hätte zu Hilfe eilen können um die Nachfrage zu stimulieren. Und das zweite Hindernis, so der Ökonom, liege in der absoluten politischen Blockade zwischen Demokraten und Republikanern.
Unter Barack Obama habe dieser Stillstand jede Bemühung hinsichtlich einer stimulierenden Budgetpolitik nach 2010 obsolet gemacht. Und das gleiche könnte nun nach diesem Wahl-Dienstag passieren. Der „New View“ wird somit vielleicht gar nicht umgesetzt werden können. Zumindest nicht, bis die nächste Rezession in den USA vor der Tür steht.
Gavyn Davies ist einer der Gründer und Chairman von Fulcrum Asset Management. In vom großen makroökonomischen Gesamtbild abgeleiteten Multi-Asset-Strategien verwaltet das in London ansässige Unternehmen derzeit rund 5 Milliarden Dollar, die vornehmlich von institutionellen Investoren stammen. Vor der Gründung von Fulcrum Asset Management war Gavyn Davies 15 Jahre lang Chefvolkswirt von Goldman Sachs.
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