John Bennett – Augenmaß gefragt

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John Bennett – Augenmaß gefragt

16.07.2015

Griechenlands BIP gerade einmal 1,8% der Wirtschaft der Eurozone / Augenmerk auf die Richtung, in die sich Unternehmen entwickeln / Pharmaindustrie und Automobilzulieferer im Fokus

John Bennett

John Bennett, Head of European Equities bei Henderson Global Investors, erläutert, wie die Entwicklungen der vergangenen Monate seine aktuelle Anlagestrategie beeinflussen.

Das griechische Drama
Aktuell wird wild darüber spekuliert, was mit Griechenland passieren wird, weshalb ich beschlossen habe, mich nicht an weiteren Spekulationen zu beteiligen. Zumal sich die Ereignisse derzeit überschlagen und zwischen dem Zeitpunkt, an dem ich dies schreibe, und dem Lesen dieses Beitrags schon wieder alles anders sein kann. Nichts lieben die Medien so sehr wie Sensationen. Und was könnte naheliegender sein, als die Stimmung rund um ein Land aufzupeitschen, dem wir das Wort Drama verdanken.

Als Anleger müssen wir jedoch einen kühlen Kopf bewahren und die Dinge in die richtige Perspektive rücken. So belief sich Griechenlands Wirtschaftsleistung im letzten Jahr, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, auf 179 Milliarden Euro. Das entspricht gerade einmal 1,8% der Wirtschaft der Eurozone. Eine Leistung, die China alle paar Monate schafft. In der Nacht des 29. Juni verlor der S&P so viel an Wert, wie Griechenland in einem Jahr an BIP hervorbringt.  Die Zeiten sind hart für die Griechen, keine Frage. Aber ganz gleich, wie dieses Drama endet: Den Untergang der zivilisierten Welt wird es wohl kaum einläuten.

Wertpotenzial in Europa?
Viele Anleger treibt die Sorge um, das griechische Debakel könnte weiter auf die Finanzmärkte übergreifen und einen Kurssturz bewirken. Wobei die wichtigere Frage wohl lauten muss, ob auf dem aktuellen Kursniveau überhaupt noch Wertpotenzial vorhanden ist.

Nach wie vor ist die Bewertung – real bzw. absolut gesehen – für uns das zentrale Kriterium für eine Investmentidee. An dem Argument „Europa bietet relativ gutes Wertpotenzial“ mag durchaus etwas dran sein. Aber unseres Wissens ist noch niemand von „relativem Brot“ satt geworden. Ende Juni wurden europäische Unternehmen mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 –  basierend auf den erwarteten Gewinnen der nächsten zwölf Monate – gehandelt, während das KGV ihrer US-Wettbewerber bei 17,5 lag. Ein Abschlag, durchaus, der für Aktien aus Europa aber nichts Neues ist.

Zudem darf nicht vergessen werden, dass es sich bei diesen Zahlen um Durchschnittswerte für den jeweiligen Markt handelt, hinter denen sich eine große Bewertungsbandbreite verbirgt. Will heißen: Einige Unternehmen sind billiger zu haben, andere teurer. Eine Bewertung ist aber immer nur eine Momentaufnahme. Weit wichtiger ist, in welche Richtung sich ein Unternehmen entwickelt.

Themen für die nächsten Jahre
Um das herauszufinden, müssen wir den Ausblick eines Unternehmens unter die Lupe nehmen und Themen identifizieren, die künftig Umsatz und Gewinne antreiben können. Wer frühzeitig langfristige Wachstumschancen aufdeckt, verschafft sich damit eine gute Ausgangsposition. Nach wie vor sehe ich langfristiges Wertpotenzial in der Pharma- und der Technologiebranche, und bei Letzterer insbesondere in der Automobiltechnik. Die Bewertungen in der Gesundheitsbranche mögen nicht mehr wirklich günstig sein. Aber die Branche entwickelt sich ständig weiter und bringt Jahr für Jahr neue Produkte auf den Markt. Hinzu kommen ihre defensiven Qualitäten, denn die Gesundheitsausgaben steigen unaufhörlich. Ein Trend, der durch die wachsende und alternde Weltbevölkerung verstärkt wird. Ich bin darüber hinaus der festen Überzeugung, dass wir uns am Beginn eines durch wissenschaftlichen Fortschritt befeuerten Booms im Gesundheitssektor befinden.

Das Thema Automobiltechnologie deckt höchst unterschiedliche Bereiche ab. Angefangen von Komponenten für kraftstoffsparenderes Fahren, deren Ausblick nicht nur durch kostenbewusste Verbraucher, sondern auch durch zunehmend strengere Umweltauflagen beflügelt wird, bis hin zu mehr Sicherheit in Fahrzeugen. Da die Autoindustrie einem stetigen Wandel unterworfen ist, dürften Unternehmen, die den Wandel durch ihre Produkte begünstigen, in einer komfortablen Lage sein. Und weil ihre Komponenten in der Regel bei mehreren Marken zum Einsatz kommen, laufen sie nicht Gefahr, in eine zu große Abhängigkeit von einem bestimmten, gerade angesagten Modell zu geraten.

Nur wenige Unternehmen sind gänzlich immun gegen die Stimmung am Markt. Aber durch eine selektive Titelauswahl können wir versuchen, uns bei den Firmen zu engagieren, die über die Voraussetzungen für Erfolg verfügen. Und die auch dann noch am Markt sind, wenn der Medientross zum nächsten Drama weitergezogen ist.

Über John Bennett:
John Bennett trat 2011 als Director of European Equities bei Henderson ein. Zuvor war er als Senior Investment Manager im European-Equity-Team von Gartmore beschäftigt. John Bennett hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Management von europäischen und gesamteuropäischen Wertpapieren und war 2010 von GAM zu Gartmore gestoßen. Bei GAM, wo er 17 Jahre lang tätig war, war John Bennett als Fondsmanager für den GAM Star Continental European Equity Fund und den GAM Star European Equity Fund zuständig. Beide Fonds erhielten ein AAA-Rating von S&P und gewannen insgesamt 27 Auszeichnungen bei den Lipper Fund Awards 2009. John Bennett erlangte seine berufliche Qualifikation 1986 als Mitglied des Chartered Institute of Bankers (Vereinigung der Finanzdienstleistungsindustrie) in Schottland.
Er managt die Fonds Henderson Gartmore Continental European Fund (LU0201071890, WKN: A0DLKB), Henderson Gartmore Pan European Fund (ISIN: LU0201075453, WKN: A0DNE8) und Henderson Horizon Pan European Alpha Fund (ISIN: LU0264597617, WKN: A0LA5Z).

Über Henderson Global Investors:
Henderson Global Investors, eine hundertprozentige Tochter der Henderson Group, ist eine weltweit tätige Anlageverwaltungsgesellschaft mit erstklassiger Reputation, deren Geschichte bis ins Jahr 1934 zurückreicht. Henderson managt ein Anlagevermögen von 123,5 Mrd. EUR (Stand: 31. März 2015) für Kunden im Vereinigten Königreich, in Kontinentaleuropa, der asiatisch-pazifischen Region und Nordamerika. Die Zahl der Beschäftigten des Unternehmens beträgt ca. 900 weltweit. Zu den Kunden zählen sowohl Privatanleger, Privatbanken und externe Vertriebsgesellschaften als auch Versicherungen, Pensionskassen, staatliche Organe und Unternehmen. Als reiner Anlageverwalter bietet Henderson eine Produktpalette, die von Aktien und Anleihen über Multi-Asset-Produkte bis hin zu alternativen Produkten reicht.
Weitere Informationen finden Sie unter www.henderson.com.

 

Presseanfragen:
Lars Haugwitz
GFD Finanzkommunikation
Tel.: +49 (0) 69 971 247 34
E-Mail: haugwitz@gfd-finanzkommunikation.de
 

Credit Suisse AG
Die Credit Suisse AG ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister und gehört zur Unternehmensgruppe der Credit Suisse (nachfolgend „die Credit Suisse“). Als integrierte Bank kann die Credit Suisse ihren Kunden ihre Expertise aus Private Banking, Investment Banking und Asset Management aus einer Hand anbieten. Die Credit Suisse bietet Unternehmen, institutionellen Kunden und vermögenden Privatkunden weltweit sowie Retailkunden in der Schweiz fachspezifische Beratung, umfassende Lösungen und innovative Produkte. Die Credit Suisse mit Hauptsitz in Zürich ist in über 50 Ländern tätig und beschäftigt etwa 46.600 Mitarbeitende. Die Namenaktien (CSGN) der Credit Suisse Group AG, der Muttergesellschaft der Credit Suisse, sind in der Schweiz sowie, in Form von American Depositary Shares (CS), in New York kotiert. Weitere Informationen über die Credit Suisse finden Sie unter www.credit-suisse.com.

Credit Suisse Asset Management
Credit Suisse Asset Management ist ein Anlagespezialist mit Multi-Boutique-Ansatz und ist Teil der Private Banking & Wealth Management Division der Credit Suisse. Das einzigartige und wegweisende Geschäftsmodell kombiniert hochspezialisierte Anlageteams mit der professionellen Governance, der Stabilität und dem Potenzial, die auf der weltweiten Marktpräsenz der Credit Suisse gründen. Dies erlaubt es Credit Suisse Asset Management, spezifische Anlageexpertise sowohl bei aktiv als auch bei passiv verwalteten Strategien zu bieten, sei es im traditionellen oder im alternativen Anlagebereich. Asset Management nutzt die besten Talente, das Fachwissen, die Infrastruktur und die Kontrollmechanismen der Credit Suisse. Die Investment-Boutiquen können dadurch flexibel agieren und sich voll und ganz auf die Kunden und die Performance konzentrieren. Dabei liegt der Fokus auf den spezifischen Stärken sowie Partnerschaften mit den besten externen Managern, um in nur schwer erschließbaren Anlagesegmenten Erträge zu generieren. Zur weltweiten und breit gefächerten Kundenbasis von Credit Suisse Asset Management zählen Regierungen, Zentralbanken, Unternehmen, Pensionskassen, Stiftungen, Staatsfonds, Family Offices und Privatanleger.
 

 

 

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