Private Cyber-Versicherungen: Cybergefahren steigen, Angebot bleibt …

Private Cyber-Versicherungen: Cybergefahren steigen, Angebot bleibt schwach

22.07.2025

Private Cyber-Versicherungen: Cybergefahren steigen, Angebot bleibt schwach © Franke und Bornberg GmbH

Das aktuelle Cyber-Rating von Franke und Bornberg bescheinigt privaten Cyber-Tarifen kaum Fortschritte. Gerade einmal 14 Versicherer sind in diesem Geschäftsfeld aktiv. Und keiner von ihnen schafft es ganz nach oben. Dabei wächst der Bedarf für leistungsfähigen Cyber-Schutz stetig.

Mehr als die Hälfte aller Internetnutzer sind in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cyberkriminalität geworden, meldet der Branchenverband Bitkom. Betrug beim Online-Shopping, Phishing und Schadsoftware zählen mittlerweile zu den Alltagsrisiken. Tag für Tag kommt es zu Cyber-Mobbing, Identitätsklau und Diebstahl oder Missbrauch von Konto- oder Kreditkartendaten im Internet. Und trotzdem bleibt Cyber-Schutz für Verbraucher noch immer hinter dem Bedarf zurück.

„Der Markt für private Cyber-Versicherungen stagniert seit Jahren“, berichtet Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Viele Versicherer, darunter auch Marktgrößen, zögerten ihren Markteintritt hinaus. „Diese Gesellschaften bieten privaten Cyber-Schutz, wenn überhaupt, meist nur als Baustein zu Hausrat-, Haftpflicht- oder Rechtsschutzverträgen. Für Verbraucher ist das eine schlechte Nachricht“, kritisiert Franke. Bausteine und Add-ons verhinderten Transparenz, erschwerten den objektiven Vergleich und führten zu Deckungslücken. Risiken würden oft gar nicht oder mit viel zu niedrigen Summen versichert. „Cyber-Schutz für Verbraucher darf nicht hinter den digitalen Gefahren zurückbleiben“, fordert Franke.

Warum Standards für Cyber-Schutz wichtig sind

Beim Versichererverband GDV läuft privater Cyber-Schutz bislang größtenteils unter dem Radar. Anstelle von Musterbedingungen hält der GDV im Privatgeschäft nur „Musterbausteine für Cyber-Assistance-Leistungen“ bereit. Eine aussagekräftige Statistik fehlt ebenfalls. Doch ohne Messgrößen und Standards bleibt die Tariflandschaft heterogen. Je nach Anbieter und Tarif unterscheiden sich Leistungen noch immer deutlich.

Was Musterbedingungen bewirken können, zeigt ein Blick auf den gewerblichen Cybermarkt: Hier wurden im Jahr 2017 Muster-AVB für gewerbliche Cyber-Versicherungen (AVB Cyber) eingeführt. Heute listet das Franke und Bornberg-Rating 26 Versicherer – also rund doppelt so viele wie im Privatgeschäft. 2024 wurden die AVB Cyber nachjustiert. Inzwischen harmonisiert sich das Leistungsbild; jeder sechste Tarif erreicht bereits die Note FFF sehr gut.

Das Cyber-Rating von Franke und Bornberg im Überblick

Das Cyber-Rating Privat konzentriert sich auf eigenständige Cyber-Tarife. Cyber-Bausteine und Einschlüsse zu anderen Tarifen werden nicht untersucht. Die Bewertung nutzt elf Kategorien mit insgesamt 68 Detailkriterien. Gute Cyber-Tarife leisten bei Schäden durch Dritte, bieten Haftpflichtschutz und übernehmen Kosten für Cyber-Rechtsschutz. Am meisten punkten können Versicherer mit Leistungen bei „Konto-/ Daten-/ Identitätsmissbrauch“, „Daten- und Geräterettung nach Cyber-Attacken“ und „Verlust bei Interneteinkäufen“. 

Kommentare


 

Kommentar hinzufügen

Mit der Veröffentlichung des Kommentars mit meiner E-Mail-Adresse bin ich einverstanden.
Summe: +

Anzeige
Auf Ihrer Seite

Veröffentlichungen von Pressemitteilungen

Auf diesen Seiten können Sie Ihre Pressemitteilungen veröffentlichen.
Senden Sie diese einfach an pressemitteilungen@assekuranz-info-portal.de.

Wir stellen Ihre Meldungen für Sie ein und senden Ihnen einen Korrektur-Link zu. Das Einstellen und Veröffentlichen erfolgt – bis auf Widerruf – kostenlos.

Anzeige
IGVM_Mitgliederwerbung_Neu-Medium

Flatrate für Stellenanzeigen

12 Monate lang Stellenanzeigen schalten, ohne Begrenzung der Anzahl, für 2.000,- € netto incl. Veröffentlichungen im Newsletter.