Wie gut beherrschen BU-Versicherer die Leistungsprüfung?
Das passende Produkt und ein stabiler Versicherer sind wichtig für guten BU-Schutz, aber nicht alles. Die Qualität einer Berufsunfähigkeitsversicherung zeigt sich auch im Leistungsfall. Aber längst nicht alle Gesellschaften erlauben Einblicke in ihre Leistungspraxis. Neun Versicherer stellten sich dem BU-Leistungspraxisrating 2023 von Franke und Bornberg.
Noch immer sind viele BU-Versicherer nicht oder nicht mehr bereit, sich im Leistungsfall in die Karten schauen zu lassen. Dabei hat gerade die Qualität der Leistungsprüfung
entscheidenden Anteil am Berufsunfähigkeitsschutz. Was genau passiert im Maschinenraum der BU-Leistungsprüfung? Wie professionell und kundenorientiert gehen die Gesellschaften mit Leistungsanträgen um? Wie lange dauert es vom Eingang einer Anzeige bis zur Entscheidung? Und welche Versicherer agieren transparent und fair?
Belastbare Antworten liefert das BU-Leistungspraxisrating von Franke und Bornberg. Anders als bei Tarifratings ist das Rating nur mit Zustimmung des jeweiligen Versicherers möglich, da eine Untersuchung in den Unternehmen stattfindet. Die Versicherer müssen sich für umfangreiche Untersuchungen und Stichproben vor Ort öffnen. „Mit harten Fakten einer fairen Schadenregulierung kann man punkten“, erläutert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg, die Motivation der Teilnehmer. Noch einen Schritt weiter gehen BU-Versicherer, die sich dem anspruchsvollen BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg stellen. Hier bildet die BU-Leistungspraxis einen von insgesamt drei
Ratingbereichen.
Was macht eine verbraucherfreundliche BU-Regulierung aus?
Wie kundenorientiert, fair und transparent die Gesellschaften die BU-Leistungsansprüche ihrer Versicherten behandeln, prüft Franke und Bornberg grundsätzlich vor Ort. Ihr Urteil basiert auf einer Stichprobe
von mindestens 125 sorgfältig durch die Prüfer ausgewählte Leistungsfällen je Gesellschaft. Grundlage für das Leistungspraxisrating 2023 bilden Regulierungen aus dem Jahr 2022. Bearbeitungsdauer, Anteile von abstrakter Verweisung und Vorgaben zur Umorganisation fließen in das Urteil ebenso ein wie Befristungen und Individualvereinbarungen sowie Rücktritte und Anfechtungen.
Überdies untersuchen die Analyst:innen, wie die Unternehmen ihre Versicherten in dieser schwierigen Situation begleiten. Positiv bewertet das Rating zum Beispiel das individuelle Eingehen auf die Antragsteller, durch individuell zugeschnittene Fragebögen nach vorheriger Kontaktaufnahme. „Versicherte sollen auch im Leistungsfall als Menschen und nicht als Verwaltungsvorgänge behandelt werden“, so Michael Franke Das trifft gleichermaßen auf die Begutachtung komplexer Gegebenheiten vor Ort durch geschulte Mitarbeiter. Beispielsweise bei Selbständigen. Auf diese Weise können sie Abläufe und Anforderungen des Arbeitsplatzes wirklichkeitsnah einschätzen. Das Ergebnis der Leistungsprüfung sollte Kunden zudem so transparent und nachvollziehbar wie möglich mitgeteilt werden.