Ostsee-Hochwasser offenbart Notwendigkeit einer Elementarpflichtversicherung
„Die schlimmen Ereignisse der Ostsee-Sturmflut haben einmal mehr verdeutlich, warum eine Elementarpflichtversicherung dringend nötig ist.“ Uwe Ludka, Vorstandsvorsitzender der Itzehoer Versicherungen, ist ein Fürsprecher, und das vergangene Wochenende habe gezeigt warum. „Der Klimawandel wird die Häufigkeit derartiger Ereignisse erhöhen“, ist Ludka überzeugt.
Aus dem Versichertenbestand der Itzehoer sind rund 30 Prozent der Gebäude mit einer Elementarschadenversicherung abgedeckt. Lediglich etwa 2 Prozent sind gegen finanzielle Sturmflutschäden abgesichert. Nur wenige Versicherer bieten eine solche Deckung von Sturmflutschäden an – die Itzehoer ist eine von ihnen.
„Viele halten die Ostsee für weniger gefährlich als die Nordsee – dies trifft nicht zu“, meint Uwe Ludka. Die Besiedlung sei viel dichter, die Deiche in einem nicht vergleichbaren Zustand wie an der Nordseeküste. „Hier ist der Staat – jenseits der Frage nach Versicherungsschutz – mit mehr Schutzmaßnahmen gefordert.“
Küstenschutz sei das eine, eine Elementarpflichtversicherung das andere. Das Hochwasserereignis zeige, wie wichtig und sinnvoll sie sei, betont Ludka. Sturmflut müsse unbedingt eingeschlossen sein – was aber bislang nicht vorgesehen sei. Sein Appell an die Politik: „Das Baurecht in Hochrisikogebieten mit einer unter 200-jährigen Schadenhäufigkeit muss so geändert werden, dass dort keine neuen Bauten mehr entstehen. Bestandsbauten müssen entsprechend angepasst werden.“
Für die Itzehoer schätzt Ludka die Schäden des Hochwassers auf unter eine Million Euro – deutlich weniger als die Hagelereignisse dieses Jahres. „Glücklich bin ich für diejenigen, die einen Versicherungsschutz haben und bei denen wir zumindest materiell helfen können. Diese Hilfe soll schnell erfolgen“, versichert Uwe Ludka. Mit einer längeren Bearbeitungszeit der Schäden sei nicht zu rechnen.