Private Haftpflichtversicherung 2022: Nur jeder elfte Tarif ist absolute Spitze
Die private Haftpflichtversicherung ist keine neue Erfindung. Sie kam schon vor mehr als 140 Jahren auf den Markt und gilt als wichtigste Innovation der Assekuranz im 19. Jahrhundert. Seitdem leistet eine PHV bei Schäden, die Versicherte Dritten zufügen. Insbesondere schwere Personenschäden katapultieren Schadenersatzforderungen heute schnell über die Millionenmarke. Ohne Vorsorge ist die finanzielle Existenz dann gefährdet, wenn nicht sogar zerstört. Unberechtigte Ansprüche wehrt der Haftpflichtversicherer hingegen ab.
PHV: flexibel und innovationsfreudig
Bis heute zeigt sich die PHV flexibel und innovationsfreudig. Das muss sie auch, denn sie deckt traditionell typische Risiken des privaten Alltags ab. Und die ändern sich manchmal schneller, als manchen Menschen lieb sein kann. So bringt die Digitalisierung nicht nur Chancen mit sich, sondern auch Risiken. Technische Neuerungen verlangen ebenfalls neue Leistungen. „Die PHV muss sich ständig erneuern, wenn sie dem tatsächlichen Bedarf von Versicherten gerecht werden will“, weiß Christian Monke, Fachlicher Leiter Analyse bei Franke und Bornberg. Das erfordere auch, rechtliche, technische und gesellschaftliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und in neue Leistungsauslöser zu übersetzen. Gute Beispiele liefern aus Sicht von Monke die Megatrends Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und Share-Economy.
Als Antwort auf die Entwicklungen der letzten Jahre haben Monke und sein Team den Ratingansatz für private Haftpflichtversicherungen seit dem Jahr 2015 erstmals grundlegend überarbeitet. Das neue PHV-Rating schreibt Bewährtes fort und integriert neue Trends und Technologien.
PHV-Rating 2022: Was bleibt
Wie in den Vorjahren bewertet Franke und Bornberg das gesamte Tarifspektrum der PHV. Dafür haben die Fachleute 274 Tarife von 100 Haftpflichtversicherern unter die Lupe genommen. Zählt man sämtliche Abschlussoptionen und Ergänzungspakete hinzu, wurden sogar 391 Tarifvariationen geprüft und bewertet. Weil die jeweilige Lebenssituation den Bedarf maßgeblich prägen kann, unterscheidet das Rating nach Tarifen für Singles und Familien. Dem Familienrating liegen aktuell 68 Prüfkriterien und dem Singlerating 57 Prüfkriterien zugrunde.