Studie: Nachhaltigkeit bei Banken und Versicherungen: …

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Studie: Nachhaltigkeit bei Banken und Versicherungen: punktuell gut gelebt, aber strategische Chancen noch nicht gehoben

13.05.2020

Studie: Nachhaltigkeit bei Banken und Versicherungen: punktuell gut gelebt, aber strategische Chancen noch nicht gehoben © emotion banking / Mindful Finance Institute / Bankenforen / Versicherungsforen Leipzig

Frage „Wie weit sind ökologisch, ethisch-soziale und governance (ESG) Aktivitäten in Ihrem Unternehmen von folgenden Zielsetzungen motiviert?“ Zustimmung innerhalb der Top-2-Boxen. N = 143-147

Aktuelle Befragung unter Führungskräften in Deutschland, Österreich und Südtirol +++ Politischer und sozialer Nachhaltigkeitsdruck sowie Übernahme von Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft sind die wichtigsten Motive für nachhaltige Aktivitäten der Unternehmen +++ Bestehende Aktivitäten konzentrieren sich derzeit vor allem auf die soziale und die ökonomische Dimension. In puncto Klimaschutz und Ressourcenschonung existiert der größte Aufholbedarf. +++ Innerhalb des Bankensektors existieren bislang kaum verbindliche Handlungsrichtlinien für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Versicherungsunternehmen sind hier besser aufgestellt. +++ Aktuell dominiert noch eine reaktiv-herantastende Haltung bei den Führungskräften. Proaktiv werden nur von wenigen Banken und Versicherungen Chancen im Thema Nachhaltigkeit gesucht.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit gewinnen für Unternehmen der Finanzwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Nachhaltigkeit wird in Banken und Versicherungsunternehmen punktuell bereits gelebt. Die Verankerung ist jedoch nicht über alle Dimensionen hinweg – ökologische, ethisch-soziale und ökonomische – gleich ausgeprägt. Das zeigt eine aktuelle Studie, die emotion banking, das Mindful Finance Institute, die Bankenforen und die Versicherungsforen Leipzig gemeinsam durchgeführt haben.

Für die Studie wurden im März 2020 insgesamt 159 Führungskräfte aus Banken, Sparkassen und Versicherungsunternehmen in Deutschland, Österreich und Südtirol online befragt und um ihre Einschätzung zum aktuellen Umsetzungsstand von Nachhaltigkeitsaktivitäten im eigenen Unternehmen gebeten.

Regulatorischer und sozialer Druck steigt

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Maßnahmen der EU-Kommission (etwa in Form des EU-Aktionsplans „Financing Sustainable Growth“), die zunehmende Beschäftigung von Aufsichtsbehörden mit diesem Thema, Bewegungen wie „Fridays for Future“ und nicht zuletzt die zunehmende Nachfrage der Kundschaft nach nachhaltigen Finanzprodukten zeigen: Nachhaltiges Wirtschaften ist nicht mehr optional, sondern wird von Politik und Gesellschaft zunehmend eingefordert. „Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern trägt in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zum Unternehmenserfolg und zum Vertrauen der Bevölkerung in die Finanzwirtschaft bei“, betont Jens Ringel, Geschäftsführer der Bankenforen und der Versicherungsforen Leipzig.

Und dieser Druck treibt an: Das Erfüllen der regulatorischen Auflagen und das Vermeiden von Reputationsrisiken sind bezogen auf die Gesamtheit der Befragten die wesentlichen Motivationen für nachhaltige Aktivitäten (jeweils über 73 Prozent Zustimmung), dicht gefolgt von der Übernahme von Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. Hier zeigen sich aber Unterschiede im Vergleich zwischen Banken und der Gruppe der Versicherer, für die die Regulatorik deutlich präsenter ist. 

Ökologische Dimension mit Aufholbedarf

Analog zu den ESG-Dimensionen (Environment, Social und Governance) hat die Studie ökologische, ethisch-soziale und ökonomische Verantwortungsbereiche untersucht. Bestehende Aktivitäten konzentrieren sich derzeit vor allem auf die soziale und die ökonomische Dimension. In puncto Klimaschutz und Ressourcenschonung existiert der größte Aufholbedarf. „Für uns zeigt sich ein Bild, dass praktisch alle Institute erste Maßnahmen gestartet haben. Und da greift man häufig zu Naheliegendem wie beispielsweise Förderung der betrieblichen Gesundheit oder Vertrieb nachhaltiger Fonds. Aber nun sollte die zweite Stufe gezündet werden“, zeigt sich Dr. Christian Rauscher, der Geschäftsführer von emotion banking überzeugt, denn „es gibt große Chancen für das Geschäftsmodell und die Marktpositionierung, die man nicht übersehen sollte. Da schmerzt es, dass zwar über drei Viertel der Befragten angeben, unternehmensintern auf Umweltschutz und einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu achten, jedoch die Maßnahmen selten überprüft und gesteuert werden. Jene, die warten, bis alles durch Regulatorik vorgeschrieben ist, werden nur Aufwand buchen.“ 

Kaum verbindliche Handlungsrichtlinien und Ziele im Bankensektor

Hilfreich für die Umsetzung von nachhaltigkeitsbezogenen Maßnahmen sind normative, strategische und kulturelle Rahmen, um gerichtete Aktivitäten hervorzurufen. Drei Elemente zur Ausgestaltung einer nachhaltigen Organisation wurden im Rahmen der Studie abgefragt. Besonders auffällig: Innerhalb des Bankensektors existieren bislang kaum verbindliche Handlungsrichtlinien für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, nur 23 Prozent haben dies angegeben. Versicherungsunternehmen sind hier besser aufgestellt (42 Prozent). 65 Prozent der Versicherer verfügen überdies über einen Nachhaltigkeitsbeauftragten oder eine ähnliche Rolle, bei Banken sind es 45 Prozent.

Nachhaltigkeit als wichtiger Teil der Unternehmenskultur

Die Umsetzung der regulatorisch geforderten Nachhaltigkeitsmaßnahmen wird bei den Befragten vor allem mit Aufwand und Kosten verbunden. Nur jeder Fünfte erwartet einen positiven Beitrag auf die Ertragslage im eigenen Unternehmen. Eine proaktive Beschäftigung mit dem Thema und insbesondere die Suche nach Chancen aus der Nachhaltigkeit für das eigene Geschäftsmodell sind hier wesentliche Handlungsfelder, um Nachhaltigkeit nicht nur als Erfüllung der Pflicht zu verstehen, sondern langfristig zu leben und in Unternehmensstrategie und -kultur zu übersetzen. „Das Shareholder-Value-Konzept als einziger Parameter guten Managements hat längst ausgedient. Wir müssen Verantwortung übernehmen, für unsere Mitarbeiter, für unsere Kundenbeziehungen, für unsere Produkte und Dienstleistungen, für unser Tun und Unterlassen. Dies sind tiefe Veränderungen in unserer Unternehmenskultur, die wir beherzt anpacken sollten“, resümiert Dr. Christian Rauscher.   

Die komplette Studie ist abrufbar unter https://www.emotion-banking.at/analytik/studien  

Ihre Ansprechpartner

Nadine Marquardt

T +49 341 98988-224

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Über emotion banking

emotion banking ist Spezialist für die konsequente Ausrichtung von Banken und Unternehmen auf Kundenzentrierung und eine agile Unternehmenskultur. Hierfür werden seit 20 Jahren analytische und beratende Kompetenzen genutzt und mit Ansätzen des Design Thinkings und Business Transformation kombiniert. Das inhabergeführte Familienunternehmen steht mit seinem Team für Innovation und Dynamik und führte bislang über 2 Mio. Kundeninterviews durch.

Über das Mindful Finance Institute

Das Mindful Finance Institute wurde von Menschen gegründet, die Erfahrungen im Finanzwesen und lange Jahre Praxis in der Achtsamkeit haben. Ihr Ziel ist es, zur Transformation des Finanzwesens im Hinblick auf dessen nachhaltige und menschliche Ausrichtung beizutragen. Mit Achtsamkeit kann das dazu erforderliche menschliche Potenzial freigesetzt werden.

Über die Versicherungsforen Leipzig GmbH

Die Versicherungsforen Leipzig unterstützen Unternehmen der Versicherungswirtschaft bei ihren Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Wir erforschen und analysieren neue Trends und Themen im Versicherungskontext, leiten daraus konkrete Lösungskonzepte ab und begleiten die Unternehmen bei der Umsetzung. Darüber hinaus sind wir Anbieter von unterschiedlichen Aus- und Weiterbildungsformaten.

Über die Bankenforen Leipzig GmbH

Die Bankenforen Leipzig verstehen sich als Dienstleister für das Bankgewerbe. Damit sprechen wir Privatbanken, Landesbanken, Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, Spezialbanken sowie sonstige Finanzinstitute an und bieten ihnen Informationen zu relevanten Forschungsergebnissen und begleiten sie bei unternehmensinternen Projekten und Entwicklungsprozessen unter der Berücksichtigung aktueller Trends.

 

Pressekontakt:

Nadine Marquardt


 

Unternehmen

Versicherungsforen Leipzig GmbH
Hainstraße 16
04109 Leipzig

Internet: www.versicherungsforen.net

 

Über Versicherungsforen Leipzig GmbH

Die Versicherungsforen Leipzig verstehen sich als Dienstleister für Forschung und Entwicklung (F&E) in der Assekuranz. Als Impulsgeber für die Versicherungswirtschaft liegt ihre Kernkompetenz im Erkennen, Aufgreifen und Erforschen neuer Trends und Themen, zum Beispiel im Rahmen von Studien und Forschungsprojekten unter unmittelbarer Beteiligung von Versicherern. Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen und fachlichen Erkenntnissen entwickeln und implementieren sie zukunftsweisende Lösungen für die Branche.
Mit dem speziellen Wissen der Versicherungsbetriebslehre, der Versicherungsinformatik, der Versicherungsmathematik und des Versicherungsrechts schaffen die Versicherungsforen Leipzig die Basis für die Lösung anspruchsvoller neuer Fragestellungen innerhalb der Assekuranz. Zudem setzen sie in ihrer Arbeit auf wissenschaftliche Interdisziplinarität und hohen Praxisbezug.
Durch ihre langjährige Tätigkeit haben die Versicherungsforen Leipzig ein einzigartiges Netzwerk mit über 235 Partnerunternehmen innerhalb der Versicherungsbranche aufgebaut, das zum gegenseitigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch und zur Kommunikation sowohl zwischen den Praktikern als auch zwischen Praxis und Wissenschaft anregt.
Die Versicherungsforen Leipzig sind als Unternehmen der LF Gruppe Teil ihres Innovationsökosystems. Zusammen mit den Energieforen, den Maklerforen, den Bankenforen und den Digital Impact Labs bieten sie eine einzigartige Verbindung von Branchenexpertise und Branchennetzwerk, Wissenschaft, Start-ups und Innovations-Know-how. In der LF Gruppe bündeln die Unternehmen ihre Kompetenzen und ermöglichen so Synergien sowie einen Blick über den Tellerrand.

 

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