Aktuelle Umfrage durchleuchtet das Verhältnis der Deutschen zur Telemedizin
• Kaum Bedenken in Hinblick auf Datenschutz • Telemedizin bei Rezeptverlängerung sowie in der Allgemeinmedizin und Psychologie/Psychiatrie • Chance zur Schließung von ärztlichen Versorgungslücken
Die Nürnberger Versicherung begrüßt das Vorhaben der Politik, fernmedizinische Behandlungen weiter voranzutreiben. „Die Telemedizin kann einen Beitrag leisten, den Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems wie Ärztemangel zu begegnen. Uns eröffnet sie neue Möglichkeiten, um auf die Bedürfnisse unserer Versicherten einzugehen und ihnen eine barrierefreie medizinische Versorgung zu bieten“, erklärt Christian Barton, Vorstand der Nürnberger Krankenversicherung (NKV). Um herauszufinden, wie die deutsche Bevölkerung telemedizinischer Beratung gegenübersteht, hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit YouGov im Januar 2019 insgesamt 2.033 Bürger zu dem Thema befragt.
Ältere Menschen zurückhaltender
Die Bereitschaft, eine telemedizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen, ist in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich stark ausgeprägt: Bei den 18- bis 34-Jährigen lehnen nur 28 Prozent eine fernmedizinische Beratung grundsätzlich ab. Bei den Befragten ab 55 Jahren waren es 42 Prozent. „Diese Altersklasse sieht im Gang zum Arzt allerdings auch die geringsten Herausforderungen – nur 50 Prozent klagen über unflexible Öffnungszeiten oder zu langes Warten in den Praxen. Bei den unter 55-Jährigen sind es immerhin knapp 80 Prozent“, weiß Christian Barton. Dementsprechend würde sich die ältere Generation bei gesundheitlichen Problemen sofort an einen Arzt wenden (59 Prozent), während zum Beispiel 43 Prozent der 25- bis 34-Jährigen das Internet als erste Informationsquelle nennen. In der Gänze zeigt sich jedoch: Jeder zweite Befragte würde telemedizinische Angebote per Telefon, Chat oder Videochat nutzen.
Ärztliche Beratung für viele eine Herausforderung
Häufigstes Hindernis bei regulären Arztbesuchen sind in allen Altersgruppen zu lange Wartezeiten (45 Prozent), gefolgt von Öffnungszeiten, die sich schwer mit der Arbeit vereinbaren lassen (24 Prozent). Um die Ansteckungsgefahr im Wartezimmer sorgen sich 22 Prozent. „Darüber hinaus wiesen die Befragten darauf hin, dass gerade im ländlichen Raum der Ärztemangel für sie ein Problem darstelle“, fügt der NKV-Vorstand hinzu.
Bedenken bei Datenschutz gering
Die telemedizinische Behandlung wird hingegen als unproblematisch eingestuft: Auf die Frage nach Risiken gaben 23 Prozent die Gefahr von Fehldiagnosen an. Das Thema Datensicherheit beschäftigt eher wenige – nur 7 Prozent äußerten Bedenken bezüglich Datenschutz oder Datendiebstahl.
Telemedizin am liebsten für Rezeptverlängerung
Generell würden 76 Prozent der Telemedizin-Befürworter in der Allgemeinmedizin von den neuen Behandlungswegen Gebrauch machen. Bei den Fachrichtungen lagen Psychologie und Psychiatrie auf Platz 1 – immerhin 32 Prozent sehen telemedizinische Behandlungen hier als denkbare Alternative. Von den Befragten, die Telemedizin generell in Betracht ziehen, würden sich mehr als zwei Drittel gerne den Weg zum Arzt bei Rezeptverlängerungen sparen. Aber auch Vorsorge- und Beratungsgespräche können sich 56 Prozent per Fernbehandlung vorstellen.