Allianz hat digitale Lebensversicherung gestartet - Rentenpolice namens „Fourmore“ bietet Flexibilität, hohen Aktienanteil im Portfolio – und eingeschränkte Garantien
Der Versicherungskonzern Allianz hat erstmals in der Firmengeschichte eine vollständig digitale Lebensversicherung gestartet. Die private Rentenversicherung namens „Fourmore“ ist seit Anfang dieser Woche erhältlich. Das ergaben Recherchen des Anlegermagazins „Börse online“, die auf der Internetseite „boerse-online.de“ zu lesen sind.
Details des neuen Produkts sind auf der - speziell von der Allianz eingerichteten - Internetseite www.fourmore.de ersichtlich. Den Angaben zufolge fließt das Anlagegeld in ein Portfolio mit höheren Risiken und Chancen als bei konventionellen Rentenversicherungen. Im Musterfall eines 32-Jährigen beträgt der Anteil von festverzinslichen Papieren, also beispielsweise Staats- und Unternehmensanleihen, rund 60 Prozent, und der Aktienanteil 36 Prozent. Zum Vergleich: Eine konventionelle Allianz-Rentenversicherung mit gesetzlichem Garantiezins ist zu etwa 80 Prozent in Festverzinsliche und zu rund zehn Prozent in Aktien investiert.
Bei „Fourmore" ist jede einzelne Einzahlung zum 67. Geburtstag des Kunden als Stichtag garantiert. Bei einem „hohen Wachstum“ werde das Garantiekapital erhöht. Konventionelle Policen bieten hier einen jährlichen Garantiezins von 0,9 Prozent vor Kosten plus eine Überschussbeteiligung in unbestimmter Höhe.
Es sind einmalige oder regelmäßige monatliche Einzahlungen möglich. Der Mindestbetrag für jede einzelne Einzahlung liegt bei 25 Euro. Kunden können sich kostenlos Geld auszahlen lassen, und jeden entnommenen Euro kostenlos wieder einzahlen. Als Abschlussprovision werden einmalig vier Prozent pro Einzahlung einbehalten. Zudem werden pro Jahr 0,8 Prozent der „Zukunftsvorsorge“ – gemeint ist offensichtlich das dahinterliegende Kundenguthaben – abgezogen, außerdem aktuell 0,18 Prozent pro Jahr für das Management der Kapitalanlage.
Ein Allianz-Sprecher bestätigte auf Anfrage von „Börse online“ den Start von „Fourmore“. Zu Details verwies er auf eine Pressemitteilung, die am morgigen Mittwoch verschickt werden soll. Die Allianz hatte Ende Juni erste Rahmenbedingungen des Produkts genannt. Damals hieß es, eine für junge Kunden entwickelte Police solle eine ähnliche Flexibilität bieten wie ein Sparbuch.
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