Regulatorik und Kapitalanlage: Herausforderungen und Lösungsansätze …

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Regulatorik und Kapitalanlage: Herausforderungen und Lösungsansätze beim 7. Messekongress „Finanzen & Risikomanagement“

21.06.2018

[Leipzig, 21. Juni 2018] Im Bereich Finanzen und Risikomanagement sind die großen Treiber schon seit langem der Zins und die Regulatorik. Kein Wunder, dass diese beiden Themen auf dem diesjährigen Messekongress „Finanzen & Risikomanagement“ der Versicherungsforen Leipzig am 19. und 20. Juni 2018 im Mittelpunkt der Agenda standen.

Auch in diesem Jahr diskutierten erneut über 100 Teilnehmer über die aktuellen Fragestellungen rund um Solvency II, Berichtspflichten, Kapitalanlage und Finanzkommunikation. Neben den Anforderungen, die an Versicherer heute gestellt werden, standen aber vor allem die Erfahrungen der Teilnehmer, beispielsweise mit den umfangreichen BaFin-Prüfungen, im Mittelpunkt.

In der Eröffnungskeynote erörterte Dr. Gerrit Böhm (Volkswohl Bund Versicherungen) jedoch erst einmal, ob und wie man beim Jahresabschluss von agilen Prinzipien der Softwareentwicklung lernen kann. Unter dem Schlagwort „Fast Close“ ist schon länger eine beschleunigte Erstellung von (Jahres-)Abschlüssen bekannt. Die Erstellung eines solchen stellte Böhm kritisch zur Diskussion und zeigte mögliche Gründe bzw. Vorteile davon auf. Als sinnvolle Optimierungsmethoden für die Erstellung von Abschlüssen sieht Böhm z. B. das Vermeiden von Medienbrüchen, eine regelmäßige Abstimmung von Konten, aber auch eine Vereinfachung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Zudem könne man sich auch ein Prinzip der agilen Softwareentwicklung  abschauen, nämlich die engere Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen mit mehr Face-to-Face-Kommunikation anstelle von Mails oder Telefonaten. Hier liege großes Potenzial für Verbesserungen.

In einer weiteren Keynote referierte Dr. Ralf Kantak (Süddeutsche Krankenversicherung) über die Herausforderungen beim Risikomanagement und bei der Kapitalanlagestrategie im aktuellen Zinsumfeld. Er stellte heraus, dass Private Krankenversicherungen durch die lange Duration ihrer Verträge (Alterungs-)Rückstellungen für besonders lange Laufzeiten bilden müssen. Im aktuellen Zinsumfeld lassen sich mit klassischer Kapitalanlage (wie Pfandbriefe und Staatsanleihen) jedoch keine ausreichenden Erträge erzielen. Sachwertreserven (wie Immobilien oder Aktien) können helfen, zukunftsfähig zu bleiben. Die Süddeutsche Krankenversicherung versucht daher die Kapitalanlage unter optimaler Nutzung von Risikobudgets aufzuteilen. 

Solvency II und vor allem die umfangreichen Berichtspflichten wurden auch auf dem diesjährigen Messekongress diskutiert. Einen vorausschauenden Umgang mit Risiken in der Unternehmenssteuerung sieht Reimar Volkert (LVM Versicherung) zweifelsohne als notwendig, jedoch ist seiner Meinung nach das Korsett ORSA dafür zu eng definiert. Volkert wies darauf hin, dass Unternehmenssteuerung und Risikomanagement eine kontinuierliche Managementaufgabe seien und warf die Frage auf, ob eine Berichterstattung über die Managemententscheidungen im vergangenen Jahr sinnvoller sei als die jetzige Vorgabe des ORSA. Auch bemängelte er, dass die hohen formalen Anforderungen und die drohenden „Sanktionen“ nicht förderlich für einen vorausschauenden und transparenten Umgang mit Risiken seien. Thomas Korte (Ottonova) führte zudem an, dass glaubwürdig umgesetzte und transparente Strategien zum Umgang mit Risiken – gerade unter Solvency II – für alle Beteiligten ein Schlüssel zum Unternehmenserfolg sind. Als kürzlich gegründetes Versicherungsunternehmen hat die Erstellung des ORSA Ottonova jedoch vor einige Herausforderungen gestellt.

Umfassend diskutiert wurden während der zweitägigen Veranstaltung auch die BaFin-Prüfungen im Rahmen von Solvency II. Dr. Christian Winter (Signal Iduna Gruppe) berichtete ausführlich von den Erfahrungen seines Hauses mit der letzten Prüfung. Er berichtete, dass die Prüfung erhebliche innerbetriebliche Konsequenzen gehabt und wichtige Impulse gebracht hat, die noch langfristig nachwirken werden. In der Diskussion mit den Teilnehmern, von denen auch schon viele eine BaFin-Prüfung mitgemacht hatten, wurden jedoch auch kritische Stimmen laut. So bemängelte man nahezu einstimmig, dass die BaFin häufig Kritik übt, die Versicherer jedoch im Dunkeln lässt, wo genau man nachbessern solle. Dies führt teilweise zu Ratlosigkeit und Unzufriedenheit mit der Aufsicht.

 

 

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