BdV fordert schnellstmögliche Anpassung der Zinszusatzreserve - Kein nachhaltiger Zinsanstieg am Anleihemarkt feststellbar
Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) fordert eine umgehende Anpassung der Rechenformel für die Zinszusatzreserve. Dies ist absolut dringend, da ein Zinsanstieg am Anleihemarkt in naher Zukunft nicht zu erwarten ist. Constantin Papaspyratos, Stabsstelle Rechts- und Fachberatung beim BdV, erklärt hierzu: „Eine Zinswende ist nicht absehbar.
Politische Unsicherheiten in Italien und Spanien, der Verfall der türkischen Lira oder auch die Handelsstreitigkeiten mit den USA dürften eine Rückkehr zu höheren Zinsen bis auf weiteres blockieren.“ Die Politik darf die nötigen Sofortmaßnahmen zum Schutz der Lebensversicherungskund*innen nicht länger ignorieren.
Bei den Renditen zehnjähriger Bundesanleihen hat es in den vergangenen Monaten massive Ausschläge gegeben. Nachdem die Renditen der Zehnjährigen im ersten Quartal zeitweise von 0,5 auf über 0,8 Prozent angestiegen sind, fielen sie in den vergangenen Tagen zeitweise auf unter 0,3 Prozent.
Vor allem für Sparer*innen und Lebensversicherungskund*innen haben die aktuellen Entwicklungen schwerwiegende Konsequenzen. Mehr noch als in der Vergangenheit können aktuell weder Spareinlagen noch kapitalbildende Lebensversicherungen eine inflationssichere Altersvorsorge sicherstellen. Bei kapitalbildenden Lebensversicherungen kommt hinzu, dass neben der intransparenten Produktgestaltung auch schwerwiegende Belastungen durch die Zinszusatzreserve (ZZR) die Kund*innen – vor allem die Jüngeren – massiv schlechterstellen.
„Kapitalbildende Lebensversicherungen sind zur Vermögensbildung grundsätzlich ungeeignet. Um zumindest diejenigen zu schützen, die bereits eine solche Lebensversicherung abgeschlossen haben, müssen die politischen Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen in einer ersten Sofortmaßnahme die Rechenformel der Zinszusatzreserve anpassen. Daran anknüpfend muss eine nachhaltige Umgestaltung der bilanziellen Vorsorge erfolgen“, fordert Papaspyratos abschließend.
PRESSEKONTAKT
Bianca Boss
Bund der Versicherten e. V.
Tel. +49 41 93 - 97 10 0
presse@bundderversicherten.de
www.bundderversicherten.de