Mieses Foul! Arbeitnehmer der Versicherungsbranche zeigen der SPD die rote Karte
Am 25.06.2017 protestierten mehr als tausend Versicherungsangestellte mit ihren Familien vor dem Beginn des außerordentlichen SPD-Bundesparteitages vor der Dortmunder Westfalenhalle gegen die Pläne der SPD zur Einführung einer „Bürgerversicherung“.
Unter ihnen viele Betriebsräte und Gewerkschafter. Nach dem SPD-Wahlprogramm soll das Gesundheitssystem in ein Einheitssystem umgebaut werden. “Das macht aber überhaupt keinen Sinn, denn die medizinische Versorgung jedes Einzelnen wird auf einen bestimmten Basisschutz beschränkt.“ so Peter Abend, Sprecher der Betriebsratsinitiative „Bürgerversicherung? Nein danke!“ und Betriebsratsmitglied der Gothaer Versicherung. “Je nach Kassenlage reduziert sich der Versicherungsschutz. Es ist also völlig klar, dass dieses Modell zu einer Zweiklassen medizin führt, denn nur die Vermögenden werden sich einen besseren Versicherungsschutz leisten können.“
“Wir haben bereits 2013 gezeigt, dass wir um unsere Arbeitsplätze kämpfen und dass wir auch in diesem Jahr gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen aller Krankenversicherer gegen die ideologische Idee einer Bürgerversicherung scharf protestieren“, sagt Sabine Beeker, stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Hallesche Krankenversicherung a.G..
Mehr als 1.000 Versicherungsangestellte sahen das genauso und unterstützten Ihre Interessenvertretungen lautstark. Sie versammelten sich ab 8:30 Uhr vor der Dortmunder Westfalenhalle und begrüßten die 600 SPD-Delegierten und viele tausend Gäste mit folgendem Motto:
- Wollt ihr eine Bürgerversicherung? Nein!
- Wollt ihr eine Einheitsversicherung? Nein!
- Was wollt Ihr denn? GKV und PKV!
Außerdem verteilten die Betriebsräte an die Delegierten eine rote Karte. Warum? “Der Preis für dieses waghalsige Experiment sind nicht nur 75.000 Arbeitsplätze in der Versicherungsbranche, sondern auch hunderttausende weitere Arbeitsplätze vor allem in der Gesundheitsbranche.“, so Peter Abend weiter. Es macht auch wirtschaftlich betrachtet überhaupt keinen Sinn. In einer Fußballstadt wie Dortmund wird so ein Verhalten mit der roten Karte geahndet. Kein Wunder also, dass der Mannschaftsführer der SPD – Martin Schulz – beim Foul bildlich festgehalten wurde.
Hintergrund:
Der Betriebsratsinitiative "Bürgerversicherung? Nein danke!" gehören weit über 1.000 Betriebsräte aus zahlreichen Unternehmen der privaten Krankenversicherungen an. Zusammen vertreten sie die Interessen von mehreren zehntausend Beschäftigten der Branche. Das erklärte Ziel ist es, das duale System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung zu erhalten und damit viele tausend Arbeitsplätze zu sichern.
Pressekontakt:
Peter Abend
Telefon: 02 21 - 308 - 31 982
E-Mail: peter.abend@buergerversicherung-nein-danke.de
Unternehmen
Initiative "Bürgerversicherung? NEIN DANKE!" Betriebsräte der Privaten Krankenversicherer Deutschlands
Sanddornweg 3b
42399 Wuppertal
Internet: www.buergerversicherung-nein-danke.de