Verbraucherschützer wollen gegen Allianz klagen - Vorwurf: Irreführende Internet-Werbung für Rentenversicherung „Indexselect“. Finanzkonzern hat Abmahnung ignoriert
Verbraucherschützer wollen gegen die Allianz gerichtlich vorgehen. Die Verbraucherzentrale (VZ) Hamburg wirft dem Konzern irreführende Werbung für die private Rentenversicherung „Indexselect“ vor. Es werde „in nächster Zeit“ Klage eingereicht, sagte VZ-Abteilungsleiterin Julia Rehberg der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" (Ausgabe vom 4. März).
Laut Verbraucherzentrale nutzt die Allianz das "gute Ansehen von Indexfonds“, ohne tatsächlich die vollen Vorteile dieser Produktgattung zu bieten. Auf der Internetseite des Versicherers werde suggeriert, dass das eingezahlte Geld der Versicherten von der Entwicklung des europaweiten Index Eurostoxx 50 profitiere. In Wirklichkeit fließe lediglich die Überschussbeteiligung, die ähnlich wie bei klassischen Policen nur einen Bruchteil des Kundengeldes ausmache, in Optionen auf den Eurostoxx 50. Zudem sei für den Kunden nicht erkennbar, dass angesichts der kontinuierlich sinkenden Überschussbeteiligungen der investierte Prozentsatz immer weiter schrumpfe.
Die Verbraucherzentrale hatte die Allianz im vergangenen Mai zu einer Unterlassungserklärung aufgefordert, was der Konzern abgelehnt hatte. Ein Unternehmenssprecher betonte jetzt gegenüber „Euro am Sonntag", man könne die Kritik nicht nachvollziehen und habe die Internetdarstellung deshalb unverändert gelassen. „Indexselect“ habe nach letztverfügbaren Zahlen 400 000 Kunden gefunden und sei damit das "erfolgreichste kapitalmarktnahe Versicherungsprodukt" der Allianz.
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