02.03.2017

Versicherungsmakler sehen in dem IDD-Referentenentwurf einen unverhältnismäßigen Eingriff in ihr Berufsbild, das macht die aktuelle Studie AssCompact TRENDS I/2017 deutlich. Die quartalsmäßig veröffentlichte Studie beleuchtet in einem Sonderteil das Thema „IDD“ aus Maklersicht. Analog zum Unmut der Makler und Mehrfachagenten gegenüber dem Referentenentwurf ist die allgemeine Stimmungslage der Maklerschaft eher getrübt ins neue Jahr gestartet. Darüber hinaus haben die AssCompact TRENDS I/2017 auch wieder die Maklerfavoriten in 30 Produktlinien untersucht.

Das Zufriedenheitsbarometer der deutschen Maklerschaft fällt. Nach dem Höhenflug im letzten Jahr ist den unabhängigen Vermittlern die drohende Regulierung durch die Vermittlerrichtlinie IDD auf die allgemeine Vertriebsstimmung geschlagen. Die Gesamtzufriedenheit hat im Vergleich zum Vorquartal 2,3 Prozentpunkte verloren. Ebenso hat die Motivation 3,1 Prozentpunkte abgenommen und kommt auf 60,2%. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Studie „AssCompact TRENDS I/2017“. Als Gründe für die negative Gesamtstimmung nannten die Makler vor allem die Aspekte „Regulierung“, „aktuelle Politik“ sowie „Ungewissheit“.

IDD von Maklern stark kritisiert
Mit einem ganz klaren „Mangelhaft“ (Schulnote 4,5) beurteilen die deutschen Makler und Mehrfachagenten den IDD-Referentenentwurf, der am 21.11.2016 veröffentlicht und am 18.01.2017 im Kabinett mit diversen Änderungen beschlossen wurde. Zu diesem Schluss kommt die Studie „AssCompact TRENDS I/2017“, die einen Sonderteil der IDD (Insurance Distribution Directive) widmet. Die IDD-Umsetzung greife unverhältnismäßig in das Berufsbild des Versicherungsmaklers ein, darin sind sich die befragten Makler und Mehrfachagenten zu 85,1% einig. Darüber hinaus beklagten 73,6% der Befragten, dass Versicherungsmakler über keine nennenswerte Lobby verfügten. Während sich knapp 80% der Befragten für eine Beibehaltung des bestehenden Provisionssystems aussprechen, könnten sich 9,2% klar vorstellen, zukünftig auf Honorarbasis zu arbeiten, für 39,7% käme diese Art der Vermittlung eventuell in Frage.

Top-Anbieter aus Maklersicht
Zusätzlich zur allgemeinen Stimmungslage und dem Sonderthema „IDD“ gibt die quartalsmäßig durchgeführte Studie auch wieder darüber Auskunft, welche Anbieter in insgesamt 30 Produktlinien die Favoriten aus Maklersicht darstellen und wie sich die Rangliste im zeitlichen Verlauf verändert. Zusätzlich zu den etablierten Produktlinien wurden in diesem Quartal zwei weitere Produktlinien abgefragt: „Indexgebundene Rentenversicherungen“ und „Sterbegeldversicherung“.

Gefragt nach „Indexgebundenen Rentenversicherungen“ wählten die befragten Vermittler die Allianz auf Platz 1. Den zweiten Platz teilen sich nach Maklersicht in diesem Geschäftsfeld die STUTTGARTER sowie der VOLKSWOHL BUND. Zusammen vereinten die drei Favoriten knapp 70% der Stimmen auf sich. Im ebenfalls erstmals abgefragten Bereich „Sterbegeldversicherung“ belegt Monuta mit 24,9% der Stimmen den ersten Platz. Nach Ansicht der Makler liegt auf Platz 2 die IDEAL (23,8%) nur knapp dahinter, während die LV 1871 mit größerem Abstand den dritten Platz (17,5%) einnimmt. Die weiteren Plätze sind mit unter 4% weit abgeschlagen.

Auszugsweise gibt nachfolgende Abbildung einen Überblick über ausgewählte Produktlinien, wobei die jeweiligen Platzierungen der Anbieter des vorherigen Quartals in Klammern dargestellt sind.