Hab und Gut vor Starkregen schützen - Was Hausbesitzer wissen sollten
Vor Überschwemmungen und Starkregen ist leider kaum noch eine Region in Deutschland sicher. In den nächsten Tagen bringt das Tiefdruckgebiet Stephanie weiten Teilen Deutschlands große Niederschlagsmengen. Tipps für Hausbesitzer zum Schutz vor witterungsbedingten Hochwasserschäden gibt ERGO Versicherungsexperte Rolf Mertens.
Eine Überschwemmung im eigenen Heim ist ein Albtraum. Und selbst wer nicht in der Nähe eines Gewässers wohnt, kann unter Umständen betroffen sein. 50 Prozent aller Überschwemmungsschäden entstehen nämlich durch lokale Starkregenfälle. Von Starkregen spricht man laut dem Deutschen Wetterdienst ab einer Niederschlagsmenge von mindestens 20 mm in sechs Stunden. „Wichtig ist, dass Hausbesitzer frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Schäden möglichst gering zu halten“, rät Rolf Mertens von ERGO. Auskunft, wann mit Hochwasser zu rechnen ist, erhalten Betroffene bei ihrer Kommune oder auf der Webseite des Deutschen Wetterdienstes (www.dwd.de).
Schäden vorbeugen
Unwetter führen häufig zu Starkregen. Das Wasser bahnt sich dann auch noch durch die kleinste Ritze einen Weg. Die Folge: Oftmals ein vollgelaufener Keller. Kommt es noch schlimmer, sind auch die Räume im Erdgeschoss betroffen. In diesen Fällen hilft es meistens nicht, Fenster und Türen gut zu verschließen. Ist ein schweres Unwetter im Anmarsch, können sich die Bewohner der betroffenen Regionen auf eventuelles Hochwasser dennoch gut vorbereiten. Mit Folie umwickelte Sandsäcke, wasserfeste Schalbretter und Sperrholzplatten bieten einen effektiven Schutzwall gegen Hochwasser. Silikon zum Abdichten der Ritzen schützt zusätzlich vor Wasser. Bewegliche Gegenstände wie Möbel oder Fernseher sollten Betroffene aus den gefährdeten Räumen auslagern. Außerdem ratsam: Wichtige Dokumente wie Ausweispapiere oder Versicherungsscheine sicher in höheren Etagen aufbewahren. Heizöltanks sind zwar zu schwer, um bewegt zu werden. Sie sollten aber mit festen Gurten oder Stahlbändern gesichert sein. Denn Wassermassen können solche Tanks ohne weiteres zum Schwimmen bringen. „Außerdem sollten Hausbesitzer elektrische Geräte vom Strom nehmen und giftige Stoffe wie Putzmittel oder Pflanzengifte in sichere Räumlichkeiten bringen“, empfiehlt der ERGO Experte. Um einem längeren Stromausfall vorzubeugen, rät Rolf Mertens zudem, für netzunabhängige Beleuchtung zu sorgen. Ebenfalls sinnvoll ist ein ausreichender Trinkwasservorrat.
Was im Schadenfall zu tun ist
Egal ob vollgelaufener Keller oder überflutetes Wohnzimmer: Wer von Hochwasser betroffen ist, sollte seinen Versicherer möglichst schnell über die Schäden informieren – selbst, wenn das Ausmaß noch nicht vollständig absehbar ist. Um sich einen Überblick zu verschaffen, sollten Betroffene zunächst das Haus und die unmittelbare Umgebung begutachten. Sind Fenster und Balkontüren unbeschadet? Haben herumfliegende Äste und starker Wind die Regenrinne gelockert? Hat das Dach einen Schaden abbekommen? Sitzen alle Leitungen der Blitzschutzanlage noch fest? Wer Schäden erkennt, sollte diese nur dann umgehend beseitigen, wenn sie eine unmittelbare Gefahr darstellen. „Dringt beispielsweise Wasser in das Gebäude, weil das Dach oder die Fenster beschädigt sind, ist ein Handeln unbedingt erforderlich. Dann heißt es, alles zu tun, um den Schaden in Grenzen zu halten“, rät der Versicherungsexperte von ERGO. „Andernfalls sollten Betroffene besser abwarten. Überstürzter Tatendrang kann die spätere Regulierung des Schadens erschweren.“