Neue Kennzahlen in der Lebensversicherung
Die Herausforderung durch die Zinszusatzreserve erfordert neue Ansätze in der Analyse der Qualität von Lebensversicherungsunternehmen. infinma, die Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH in Köln, wertet bereits seit mehr als 20 Jahren die Geschäftsberichte der deutschen Lebensversicherer aus und verfügt in diesem Bereich inzwischen über eine der größten Datenbanken in Deutschland.
„Die Analyse der Geschäftsberichte sowie der Bilanzen und Kennzahlen ist in Zeiten der vermutlich größten Branchenkrise aller Zeiten gerade im Hinblick auf die Beurteilung der Qualität und Solidität der deutschen Lebensversicherungsunternehmen von besonderer Bedeutung“, erklärte Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer bei infinma. „Zwar können wir auch im Vertrieb ein wachsendes Interesse an der Thematik beobachten, dennoch wird die Unternehmensqualität nach unserer Einschätzung bisher bei der Auswahl von Produkten viel zu wenig berücksichtigt.“ Sein Geschäftsführerkollege, Marc Glissmann, ergänzte plastisch „Was nützt die qualitativ beste Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn dem Kunden unterwegs der Versicherer abhanden kommt?“, und verwies auf die Erfahrungen mit der Mannheimer Leben.
Im Zusammenhang mit den aktuellen Anforderungen an die Bedeckung der Zinszusatzreserve sowie den bevorstehenden Herausforderungen von Solvency II haben die Analysten von infinma ihr Kennzahlen-Spektrum jetzt erweitert.
„Wir haben bspw. in unserem Kennzahlensystem den Begriff der bereinigten Nettoverzinsung eingeführt. Hierbei wird die Zuführung zur Zinszusatzreserve als zusätzlicher Aufwand betrachtet“, erläuterte Schulz. Die sich hieraus ergebende Verzinsung ist niedriger als die Nettoverzinsung. Auf diese Weise soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass die Gesellschaften möglicherweise Bewertungsreserven nur deshalb realisiert haben, um daraus Mittel zur Finanzierung der Zinszusatzreserve zu generieren. Somit könnte die Nettoverzinsung unfreiwillig höher ausgefallen sein. Einige Beispiele sind in der anhängenden Grafik dargestellt.
Daneben betrachtet das Team von infinma neuerdings auch weitere Kennzahlen im Zusammenhang mit der Zinszusatzreserve, wie z. B.:
Ø Zuführung zur Zinszusatzreserve in % der gebuchten Brutto-Beiträge
Ø Zuführung zur Zinszusatzreserve in % der Kapitalerträge
Ø Zinszusatzreserve in % der Deckungsrückstellung
Ø Bereinigte Zuführung zur RfB in % der gebuchten Brutto-Beiträge
„Ziel ist es, Indikatoren dafür zu entwickeln, wie stark die Zinszusatzreserve die einzelnen Unternehmen belastet und welche Auswirkungen sich daraus möglicherweise auch für die Überschusskraft ergeben“, führte Glissmann ergänzend aus.
infinma hat bereits angekündigt, nach Abschluss aller Recherchen in den nächsten Wochen weitere Informationen zu den neuen Kennzahlen zu veröffentlichen.
Diese neuen Kennzahlen werden zudem zukünftig in einem von infinma neu entwickelten „Profi-Tool“, dem sog. LV-eBilanz, enthalten sein.
Pressekontakt:
Dr. Jörg Schulz
Telefon:0 22 34 9 33 69 23
Fax: 02234 / 933 69 79
E-Mail: joerg.schulz@infinma.de
Unternehmen:
infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH
Max-Planck-Str. 22
50858 Köln
Internet: www.infinma.de
Über die infinma GmbH
Die infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH wurde im Jahre 2003 von den alleinigen Gesellschaftern und Geschäftsführern Marc C. Glissmann und Dr. Jörg Schulz gegründet. Das Institut ist als Analyse- und Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Personenversicherungen und Kapitalanlagen / Investment tätig. Im Bereich der Unternehmensanalysen gehört infinma zu den führenden deutschen Anbietern und entwickelt bspw. regelmäßig mehr als 250 Kennzahlen zur Analyse der deutschen Lebensversicherer. Schwerpunkte der Produktanalysen sind fondsgebundene Versicherungen in allen Schichten der Altersvorsorge, Garantiemodelle, Konzepte zur Absicherung der Arbeitskraft sowie die Pflegeversicherung. Neben verschiedenen Software-Angeboten unterstützt infinma seine Auftraggeber unmittelbar in der Markt- und Wettbewerbsanalyse sowie im direkten Kontakt mit Vermittlern und Endkunden.