11.08.2015

Sprecherin: Entscheidung zu Jahresende / Nächster Ausstiegs-Kandidat nach Talanx, Generali und Zurich Deutscher Herold - Die Gothaer, einer der größten Lebensversicherer Deutschlands, denkt über einen Ausstieg aus klassischen Policen mit Garantiezins nach. „Wir prüfen das derzeit ergebnisoffen“, sagte eine Firmensprecherin dem Anlegermagazin BÖRSE ONLINE laut Vorabbericht (Erscheinungstag 13. August).

Eine Entscheidung solle Ende des Jahres fallen. Die Gothaer liegt, gemessen an den Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr, auf Platz 18 der etwa 90 Lebensversicherer in Deutschland. Bei Bilanzvorlage im Juni hatte Michael Kurtenbach, Chef der Gothaer Lebensversicherung, laut Medienberichten lediglich von einer Verringerung des Geschäfts mit Garantieprodukten gesprochen.

Ende Juli hatte der Talanx-Konzern bekanntgegeben, dass er spätestens ab Ende 2016 keine Kapitallebens- und private Rentenversicherungen mit Garantiezins mehr verkaufen wird. Ausnahme ist lediglich die betriebliche Altersvorsorge. Zu Talanx gehören die Lebensversicherer HDI, PB, Targo und Neue Leben. Ähnliches hatte der Generali-Konzern im Mai angekündigt und Zurich Deutscher Herold bereits vor Jahren vollzogen.

Hintergrund dieser Entscheidungen sind Eigenkapitalregeln namens Solvency II, die ab Anfang 2016 gelten und die Branche zu hohen Rückstellungen für Garantieverträge zwingt. Zudem schrumpft die Nachfrage von Kundenseite, weil die Überschüsse, die über den Garantiezins hinaus zugewiesen werden, seit Jahren sinken.



 

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