Unternehmerisches Handeln in Zeiten zunehmender Regulierung …

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Unternehmerisches Handeln in Zeiten zunehmender Regulierung - Hitzige Debatten am Nordbayerischen Versicherungstag

02.10.2014

Zahlreiche Regulierungsmaßnahmen stellen die Versicherungswirtschaft vor große Herausforderungen und erfordern von Unternehmen einen hohen Umsetzungsaufwand. Am 9. Nordbayerischen Versicherungstag, der am 30. September in Nürnberg stattfand, entfachte eine hitzige Diskussion unter namhaften Vertretern aus Politik, Unternehmen, Verbänden und des Verbraucherschutzes.

Zahlreiche Regulierungsmaßnahmen stellen die Versicherungswirtschaft vor große Herausforderungen und erfordern von Unternehmen einen hohen Umsetzungsaufwand. Am 9. Nordbayerischen Versicherungstag, der am 30. September in Nürnberg stattfand, entfachte eine hitzige Diskussion unter namhaften Vertretern aus Politik, Unternehmen, Verbänden und des Verbraucherschutzes.

Regulierung ja, aber mit Augenmaß
Aufgrund der Erfahrungen der Finanz- und Staatsschuldenkrise wurde die Finanzwirtschaft in den letzten Jahren mit zum Teil sehr einschneidenden Regulierungsvorhaben konfrontiert, erklärte Albert Füracker, Bayerischer Staatssekretär der Finanzen. Es besteht ein Spannungsfeld der Erwartungen von Verbrauchern und Steuerzahlern nach möglichst umfassender Regulierung einerseits und Finanzinstituten nach angemessener Handlungsfreiheit und tragbarer Kostenbelastung andererseits. Für künftige Regulierungsvorhaben müsse gelten: „Regulierung ja, aber mit Augenmaß. Wir brauchen nicht mehr Regulierung, sondern bessere Regulierung“, sagte Füracker. Die Versicherungsbranche habe sich in der zurückliegenden Finanzkrise zudem als viel weniger anfällig erwiesen als der Bankensektor. Dieser Unterschied müsse bei zukünftigen Regulierungsvorhaben berücksichtigt werden, so der Bayerische Staatssekretär.

Finanzdienstleistungen 4.0: Leiden oder Leidenschaft
Für Dr. Ulrich Schürenkrämer, Mitglied des Management Committee Deutschland der Deutschen Bank, steht der Finanzsektor - vor allem der Bankensektor - vor enormen Herausforderungen. Nach der Subprime-Krise in den USA und der Finanz- und Wirtschaftskrise, die sich zur EU-Staatsschuldenkrise weiterentwickelte, ist das Vertrauen in den Finanzsektor nachhaltig beschädigt. Die Anforderungen an die Institutionen konzentrieren sich seiner Meinung nach auf vier Bereiche: Regulierung des Finanzsektors im intensiven Dialog mit den Regulatoren, stärkere Orientierung auf die Kundenbedürfnisse, verstärkte Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie Förderung des sozialen Engagements. Zudem sei es ungemein wichtig, weiterhin innovativ zu sein und die verbleibenden Spielräume innerhalb des gegebenen Rahmens optimal zu nutzen, so Schürenkrämer.

Ungerechtfertigte Kritik am Berufsstand der Versicherungsvermittler

Hart ins Gericht ging Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher  Versicherungskaufleute (BVK), mit „selbst ernannten, aber meist in der Sache unqualifizierten  Verbraucherschützern“. Aus wirtschaftlichem Eigeninteresse werfen sie Vermittlern immer wieder vor, nur an der Maximierung ihrer Provisionseinnahme interessiert zu sein. Das habe letztendlich dazu beigetragen, dass der deutsche Gesetzgeber in den letzten Jahren immer wieder Regulierungen vorgenommen hat, die weit über die Vorgaben etwa der EU hinausgehen. „Die ständige öffentliche Diffamierung der Versicherungsvermittler steht in keinem Verhältnis zum wissenschaftlich belegbaren hervorragenden Nahbild des Verhältnisses zwischen dem Vermittler und seinem Kunden und dessen hoher Zufriedenheit“, sagte Heinz. Es gebe nur sehr wenige Berufsgruppen, über die so wenig individuelle Beschwerde geführt wird. „Ohne die tägliche Arbeit der Vermittler hätte unsere Volkswirtschaft nie den Wohlfahrts-Grad erreicht, für den uns andere Nationen beneiden“, so Heinz. Der Bundesverband hat ein neues, zukunftsfähiges Berufsbild definiert, dessen Bausteine eine Qualifizierung auch weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus, das Bekenntnis zu den Grundtugenden des ehrbaren Versicherungskaufmanns und die Eigenschaften eines selbstständigen und selbstbewussten Kaufmanns und Unternehmers unabhängig von der Vertriebs- und Vergütungsform sind, erklärte der BVK-Präsident.

Kompetenznetzwerk in Nordbayern entstanden

Der Nordbayerische Versicherungstag wurde vom Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft Nordbayern-Thüringen in Kooperation mit Forum V ausgerichtet. Dessen Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Nadine Gatzert, sieht in Forum V ein einzigartiges Netzwerk aus Hochschulen, Unternehmen, Verbänden und Politik, das sich in den Bereichen Lehre, Forschung und Weiterbildung als Leuchtturm für Versicherungen in Nordbayern etablieren konnte. Die Versicherungslehre wurde erfolgreich auf- und ausgebaut, auch mit besonderem Augenmerk auf die berufliche und duale Ausbildung. „Forum V bietet hochwertige Weiterbildungsveranstaltungen im Sinne des lebenslangen Lernens an und fördert gezielt die versicherungswissenschaftliche Forschung an den Hochschulen. Gleichzeitig haben wir ein neues Forum V-Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs und internationale Gastwissenschaftler etabliert“, so Gatzert.

Kreativität nicht durch Überreglementierung strangulieren

Für den ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Günther Beckstein, ist die Metropolregion Nürnberg neben München der wichtigste Versicherungsstandort. Forum V bündelt die Kontakte zwischen Unternehmen und den Universitäts- und Hochschuleinrichtungen, sowie zum öffentlichen Leben. Die Regulierungsdichte hat seiner Meinung nach in den letzten Jahren gerade wegen der Erfahrungen aus der Finanzkrise stark zugenommen. „Vieles ist positiv für die Verbraucher, einiges überzogen, beispielsweise die Ausgestaltung der Beratungsprotokolle“, sagte Beckstein. Alle Regelungen müssen möglichst zweckmäßig umgesetzt werden. „Es ist aber gerade beim Forum V auch notwendig, dafür zu werben, die Kreativität der Unternehmen nicht durch Überreglementierung zu strangulieren“, so Beckstein.

LV-Reformgesetz beseitigt systematische Fehler

Dr. Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger, begrüßte die Neuregelung durch das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG). Mit dem LVRG wird die Gerechtigkeit zwischen den Vertragsgenerationen gestärkt. „Systematische Fehler, die mit der Neufassung des Versicherungsvertragsgesetzes 2008 eingeführt worden sind, werden behoben“, erklärte Zitzmann. Er ist davon überzeugt, dass die Lebensversicherung weiter ein unverzichtbarer Bestandteil der Altersvorsorge für die breite Bevölkerung bleibt.

Tagungsunterlagen für Tablet und Smartphone sowie auf Website
Die Veranstalter sind in diesem Jahr auch organisatorisch neue Wege gegangen. So konnten Tagungsunterlagen über das innovative System Wotspot der GEPA GmbH vor Ort auf das eigene Tablet oder das eigene Smartphone heruntergeladen werden. In zwei Foren diskutierten Experten aus Politik, Unternehmen und Verbänden über die Konsequenzen der Regulierung für den Vertrieb sowie über die dynamischen Entwicklungen in der Lebensversicherung. Erstmals gab es für die Teilnahme auch Weiterbildungspunkte zur Initiative „gut beraten“ sowie für die Aktuarsweiterbildung. Im Internet unter www.versicherungstag.de haben die Veranstalter weitere Infos und Tagungsunterlagen online gestellt.



Pressekontakt:
Sabine Richter
BWV Nordbayern-Thüringen e.V.
Telefon: 0911 / 531 - 3836
E-Mail: sabine.richter@versicherungstag.de

Internet: www.versicherungstag.de


Stefan Taschner
Telefon: 0911 / 5307 - 1698
E-Mail: taschner@universa.de


bwv_nordbayern
forumV

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